13. September, 2024

Märkte

Europäische und globale Märkte unter Spannung: Nervöse Ruhe vor dem Sturm

Europäische und globale Märkte unter Spannung: Nervöse Ruhe vor dem Sturm

Das derzeitige Umfeld an den Börsen ist durch eine Mischung aus Optimismus und Anspannung geprägt. Während die Märkte sehnsüchtig auf die angekündigten Zinssenkungen der US-Notenbank warten, wird diese Hoffnung von der Unsicherheit über bevorstehende Wirtschaftsdaten und die jüngsten geopolitischen Spannungen im Nahen Osten getrübt. Am Dienstag verharrte der Yen nahe einem Drei-Wochen-Hoch, der Dollar blieb stabil, während asiatische Aktien um 0,42% nachgaben – nach einem Monatshoch am Vortag. Der Ölpreis gab nach einem Anstieg wegen Angebotsbedenken nach, während Gold nahe einem frisch erreichten Rekordhoch dümpelte. Die Prognosen deuten auf einen verhaltenen Start der europäischen Börsen hin, insbesondere da die Londoner Märkte nach einem Feiertag am Montag wieder öffnen. Investoren blicken gespannt auf wesentliche Wirtschaftsdaten, darunter die EU-Inflation am Freitag. Diese werden als wegweisend für die Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank am 12. September gesehen, bei der eine Senkung um 25 Basispunkte weitgehend eingepreist ist. Größte Aufmerksamkeit zieht derzeit der KI-Spezialist Nvidia auf sich, dessen Quartalszahlen am Mittwoch die Hoffnungen auf eine neue Rallye im Tech-Sektor befeuern könnten. Schwächer als erwartete Wachstumsprognosen könnten jedoch das Anlegervertrauen erschüttern und die Märkte weiter in Nervosität versetzen. Besonders Europas Technologieaktien stehen im Fokus, nachdem der Sektorindex bereits am Montag um 1% nachgab. Ein weiterer kritischer Punkt ist die Reaktion der europäischen Märkte auf enttäuschende Ergebnisse von PDD Holdings, dem Eigentümer der E-Commerce-Plattform Temu. Die schwache Nachfrage chinesischer Konsumenten führte zu einem Verlust von 55 Milliarden Dollar an Marktkapitalisierung und trifft auch europäische Luxusunternehmen empfindlich. Am Freitag rückt der bevorzugte Inflationsmaßstab der US-Notenbank, der Preisindex für die persönlichen Konsumausgaben, in den Vordergrund. Mit Spannung erwarten Marktteilnehmer, ob die Federal Reserve den derzeit angekündigten Zinsschritt bestätigt und in welcher Größenordnung dieser erfolgen wird. Im Raum steht eine Zinssenkung um entweder 25 oder 50 Basispunkte. Derzeit erwarten Händler eine Lockerung von insgesamt 100 Basispunkten in den verbleibenden drei Fed-Sitzungen des Jahres – die Daten werden den Kurs bestimmen.