15. Januar, 2025

Grün

Europäische Städte im Kampf gegen Umweltbelastungen: Herausforderungen und Chancen

Europäische Städte im Kampf gegen Umweltbelastungen: Herausforderungen und Chancen

Die Suche nach sauberer Luft und einer ruhigeren Umgebung bleibt in Europas Metropolen eine anspruchsvolle Aufgabe, so der Europäische Rechnungshof in seinem jüngsten Bericht. Zwar zeigt sich, dass sich die Luftqualität insgesamt verbessert hat, doch die Belastung durch Schadstoffe, insbesondere Stickstoffdioxid aus dem Verkehr, bleibt ein zentrales Problem. Auch im Jahr 2022 wurde der geltende EU-Grenzwert für dieses schädliche Gas in zehn Ländern überschritten. Angesichts bevorstehender Verschärfungen der Grenzwerte werden die Städte in den Mitgliedstaaten der EU gedrängt, zusätzliche Anstrengungen zur Erreichung der vorgesehenen Standards zu unternehmen. Künftig werden strengere Obergrenzen nicht nur für Stickstoffdioxid, sondern auch für Schwefeldioxid und Feinstaub eingeführt. Eine weitere Baustelle stellt der Verkehrslärm dar, der vielerorts die Lebensqualität beeinträchtigt. Die von den meisten Mitgliedstaaten erfassten Daten zur Lärmbelastung sind häufig unvollständig und zu spät verfügbar, sodass die tatsächliche Entwicklung des Lärmpegels schwer zu ermessen ist. Die angestrebte Reduzierung der Zahl der lärmgeplagten Menschen um 30 Prozent bis zum Jahr 2030 scheint in weiter Ferne zu liegen. Der Europäische Rechnungshof prognostiziert, dass bestenfalls mit einer Verringerung um 19 Prozent zu rechnen ist, während im schlimmsten Fall ein Anstieg um 3 Prozent befürchtet wird. Städte sehen sich bei ihrem Engagement gegen Umweltverschmutzungen und Lärmbelastungen zahlreichen Hindernissen gegenüber. Unzureichende Koordination seitens der Behörden, Skepsis gegenüber der Effektivität geplanter Maßnahmen und der Widerstand aus der Bevölkerung gegen infrage kommende Eingriffe erschweren den Fortschritt. Angesichts der Tatsache, dass etwa drei Viertel der EU-Bürger in städtischen Ballungsräumen leben, sind sie umso stärker von den negativen Auswirkungen der Umweltbelastungen betroffen. Erschreckend dabei ist, dass laut EU-Schätzungen Luftverschmutzung jährlich zum vorzeitigen Tod von etwa 300.000 Menschen führt. Auch eine anhaltende Belastung durch Lärm kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben. Die EU-Kommission erkennt die Dringlichkeit der Problemlösung an. Trotz bereits umgesetzter Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität und Lärmminderung bleibt der Appell an die Mitgliedstaaten, ihre Bemühungen weiter zu intensivieren, um den Bürgern eine gesündere Umwelt zu bieten.