29. November, 2024

Grün

Europäische Staaten fordern strategische Unabhängigkeit im Batterie-Markt

Europäische Staaten fordern strategische Unabhängigkeit im Batterie-Markt

Die Länder Frankreich, Deutschland und Schweden haben gemeinsam die künftige Europäische Kommission dazu aufgerufen, die Autonomie des europäischen Batterie-Sektors zu stärken. Angesichts der grünen Transformation müsse die Abhängigkeit von China verringert werden, betonten sie eindringlich.

In einem kürzlich veröffentlichten Papier, das im Vorfeld eines Treffens der EU-Wettbewerbsminister präsentiert wurde, weisen die Länder auf die Herausforderungen hin, denen europäische Batterieunternehmen gegenüberstehen – insbesondere, da sie ihre Aktivitäten auf einem global ungleich verteilten Markt ausweiten müssen.

Der Appell umfasst die Vereinfachung von bürokratischen Prozessen, eine beschleunigte Genehmigungspraxis, verbesserte Finanzierungsmöglichkeiten sowie erhöhten Zugang für aufstrebende Firmen zu Märkten. Zudem ist eine gesteigerte Investition der EU in die Batteriewirtschaft notwendig.

Ebba Busch, die schwedische Industrieministerin, machte im Vorfeld des Treffens in Brüssel deutlich: „Wenn der grüne Wandel gelingen soll, muss der europäische Batterie-Sektor abheben und einen relevanten Anteil am Markt erlangen.“

Ein prägnantes Beispiel ist das schwedische Unternehmen Northvolt, das kürzlich in den USA Insolvenz anmeldete. Trotz der Vorreiterrolle Europas hat die schwedische Regierung eine staatliche Rettung des Batterie-Giganten abgelehnt. Busch ist der Ansicht, ein klares Signal aus Brüssel könnte Northvolt bei der Kapitalbeschaffung unterstützen.

Das dominierende Auftreten Chinas im Bereich der EV-Batterien bereitet Europa Sorgen. Nach Angaben der Internationalen Energieagentur (IEA) kontrolliert China 85 Prozent der weltweiten Batteriezellenproduktion. Busch warnte, die grüne Transformation könnte sich letztendlich in eine „chinesische Transformation“ in Europa verwandeln, ähnlich wie es bei Solarzellen oder der Windenergie durch Drittland-Investitionen geschehen ist.

Die neu eintretende Europäische Kommission, die ihr Amt am 1. Dezember antritt, plant, in ihren ersten 100 Tagen darzulegen, wie der Block wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit und Klimaziele ins Gleichgewicht bringen kann. Unterstützung für neue Projekte und die Schaffung von Bedingungen für Unternehmen, sich zu vergrößern, stehen dabei im Fokus der drei initiierenden Länder.

Der deutsche Staatssekretär Berhard Kluttig unterstrich die Notwendigkeit, die Rohstoffquellen der EU jenseits Chinas zu diversifizieren. „Es gibt viele Optionen – Australien, Kanada und sogar Europa selbst hat Lithiumprojekte, weshalb es wichtig ist, auf diese alternativen Quellen für Batteriematerialien zu setzen“, erklärte er.