29. November, 2024

Technologie

Europäische Regulierungsbehörden ermahnen Wise wegen mangelhafter Geldwäschekontrollen

Europäische Regulierungsbehörden ermahnen Wise wegen mangelhafter Geldwäschekontrollen

Die britische Finanztechnologie-Firma Wise steht verstärkt unter Beobachtung aus Europa: Eine Überprüfung der Belgischen Nationalbank offenbarte im Jahr 2022 erhebliche Mängel in der Nachweisführung von Adressen ihrer Kundschaft. Dies hat zur Folge, dass Wise gezwungen wurde, einen Plan zur Nachbesserung zu konzipieren, der ihren Kunden innerhalb weniger Wochen das Einreichen von Adressnachweisen abverlangte. Konten, die dies nicht fristgerecht erfüllten, wurden eingefroren. Diese Angelegenheit verdeutlicht die Herausforderungen, denen sich schnell wachsende Fintech-Unternehmen gegenübersehen, wenn es darum geht, Finanzkriminalität effektiv zu bekämpfen und gleichzeitig ein reibungsloses Nutzererlebnis zu gewährleisten. Wise, ehemals bekannt als TransferWise, ist besonders für seine kostengünstigen grenzüberschreitenden Zahlungen bekannt, die vielfach auch für Immobilienkäufe genutzt werden. Das Unternehmen selbst erklärte, sein Engagement zum Schutz vor Geldwäsche sehr ernst zu nehmen und bereits alle Empfehlungen der belgischen Regulatoren umgesetzt zu haben. Interessanterweise fiel die Umsetzung dieses Maßnahmenplans mit der EU-Sanktionswelle gegen Individuen aus dem Umfeld des russischen Präsidenten Putin zusammen, was zusätzliche Herausforderungen mit sich brachte. Zusätzlich wurde Wise 2023 in den Vereinigten Arabischen Emiraten mit einem Bußgeld von $360.000 belegt, nachdem Mängel in den Anti-Geldwäsche-Kontrollen festgestellt wurden. Zu einem weiteren Rückschlag kam es, als bekannt wurde, dass Wise einer auf der britischen Russland-Sanktionsliste geführten Person eine Transaktion über £250 ermöglicht hatte. Der Zahlungsdienstleister hat auch die Aufnahme neuer Geschäftskunden im Vereinigten Königreich und Europa pausiert. Hintergrund ist der starke Anstieg erforderlicher Prüfungen nach der Sanktionswelle im Zuge des Ukraine-Konflikts. Der Börsengang von Wise in London im Jahr 2021 bei einer Bewertung von £9 Milliarden galt als Vertrauensbeweis in den britischen Markt, der jedoch noch immer Schwierigkeiten hat, mit New York als Top-Adresse für aufstrebende Technologieunternehmen zu konkurrieren.