Der Weltraum ruft erneut! Vier Europäer sind nun auf dem Weg zur Internationalen Raumstation (ISS). Der in Spanien geborene frühere Nasa-Astronaut Michael López-Alegría, der Italiener Walter Villadei, der Schwede Marcus Wandt und der Türke Alper Gezeravci sind am Donnerstag vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida an Bord eines "Crew Dragon" des privaten Raumfahrtunternehmens SpaceX abgehoben. Besonders bemerkenswert ist, dass mit Gezeravci erstmalig ein türkischer Staatsbürger ins All fliegt.
Die Mission dieser vier privaten Raumfahrer liegt nicht nur darin, die Schwerelosigkeit zu erforschen, sondern auch zahlreiche Experimente an Bord der ISS durchzuführen. Die Reise wurde in Zusammenarbeit mit dem privaten Raumfahrtunternehmen Axiom Space, der NASA und SpaceX - dem Unternehmen des Tech-Milliardärs Elon Musk - organisiert. Laut Medienberichten blättern die Passagiere für dieses außergewöhnliche Abenteuer jeweils rund 50 Millionen Euro hin.
Das im Jahr 2016 von dem früheren NASA-Manager Michael Suffredini und dem iranisch-amerikanischen Geschäftsmann Kam Ghaffarian gegründete Unternehmen Axiom Space hat auch in Zukunft große Pläne. Neben den privaten Missionen zur ISS strebt Axiom Space die Errichtung einer eigenen kommerziellen Raumstation an.
Axiom Space hat bereits zwei erfolgreiche private Missionen ins All geschickt. Im April 2022 flog López-Alegría gemeinsam mit dem US-Unternehmer Larry Connor, dem israelischen Unternehmer Eytan Stibbe und dem kanadischen Investor Mark Pathy zur ISS. Im Mai 2023 flogen erstmals ein Mann und eine Frau aus Saudi-Arabien, die Astronautin Rayyanah Barnawi und ihr Kollege Ali Alqarni, sowie die frühere NASA-Astronautin Peggy Whitson und der Ex-Rennfahrer John Shoffner zur ISS.
Zwar gab es bereits zuvor einzelne Weltraumtouristen auf der ISS, aber die Axiom-Missionen sind die ersten komplett privaten Crews, die dieses außergewöhnliche Abenteuer wagten.