23. Oktober, 2024

Märkte

Europäische Märkte im Spannungsfeld: Trump-Ängste und Notenbankpolitik lassen Anleger zittern

Europäische Märkte im Spannungsfeld: Trump-Ängste und Notenbankpolitik lassen Anleger zittern

Die Unsicherheiten bezüglich der US-Präsidentschaftswahlen sorgen zusammen mit sich verändernden Erwartungen an die lockere Geldpolitik der US-Notenbank für wachsende Nervosität unter Investoren. Diese Stimmungslage hat dazu geführt, dass sichere Anlageklassen wie der US-Dollar und Gold neue Höhen erklommen haben. Am Mittwoch werden europäische Märkte Zeuge eines weiteren Rekordhochs bei Gold, während die Renditen von Staatsanleihen ihren höchsten Stand seit drei Monaten erreicht haben. Der Dollar hat seit dem 2. August seinen stärksten Wert, während der Yen auf ein Niveau von nahezu 152 Dollar gefallen ist. Der schwächelnde Yen, der in etwas über einem Monat von rund 140 Dollar gefallen ist, könnte bald verstärkte verbale Interventionen von japanischer Seite anziehen. Die steigenden Renditen, die trotz robuster US-Konjunkturdaten über 4% geblieben sind, haben dazu geführt, dass Trader ihre Erwartungen an rasche Zinssenkungen der Fed zurückgeschraubt haben. Die Märkte kalkulieren aktuell mit einem Rückgang von 41 Basispunkten für das Jahr, was darauf hinweist, dass sich Trader auf mögliche 25-Basis-Punkt-Senkungen im November und Dezember einstellen müssen. Die Fed begann ihren Lockerungszyklus im September mit einem Rückgang um 50 Basispunkte. Während die US-Wahlen vor der Tür stehen, positionieren sich immer mehr Investoren für den Wahltag am 5. November. Gemäß Wettseiten steigen die Chancen für eine Präsidentschaft von Donald Trump, wobei jedoch Umfragen eine enge Wahl gegen Vizepräsidentin Kamala Harris zeigen. Eine aktuelle Umfrage von Reuters/Ipsos gibt Harris einen knappen Vorsprung von 46% gegenüber 43% für Trump. Märkte müssen sich auf Volatilität einstellen, sagten Investoren. Für den Moment deuten die Märkte auf einen bevorstehenden Sieg Trumps hin, was den Dollar ebenso wie die Renditen von Staatsanleihen steigen lässt. Trumps Politik, darunter Zölle und Einwanderungsbeschränkungen, könnte die Inflation weiter anheizen und die Zinsen länger hoch halten. Unterdessen zeigten sich große Unterschiede bei den jüngsten Börsengängen in der Region. Die Aktie der Tokyo Metro stieg bei ihrem Debüt um beeindruckende 44% und verhalf der Firma zu einem Erlös von 2,3 Milliarden Dollar, während Hyundai Motor India am ersten Handelstag einen Rückgang von 7% verzeichnen musste, was auf eine verhaltene Reaktion von Einzelanlegern hinweist. Zudem enttäuschte der französische Kosmetikriese L'Oréal mit seinen Drittquartalszahlen aufgrund einer schwachen Nachfrage in China. Und nach einem Todesfall und mehreren Erkrankungen in den USA im Zusammenhang mit E.coli-Infektionen von McDonald's-Hamburgern rücken Fast-Food- und Konsumaktien in den Fokus.