28. Oktober, 2024

Märkte

Europäische Märkte dürfen aufatmen – Ölpreise sinken und Anleger warten ab

Europäische Märkte dürfen aufatmen – Ölpreise sinken und Anleger warten ab

In einer Woche, die von wechselhaften Meinungen an den Finanzmärkten geprägt ist, stützt der Rückgang der Ölpreise die europäischen Börsen. Die Anleger sind jedoch bereits mit einem Auge auf die kommenden Unternehmensberichte und die Veröffentlichung der Inflationsdaten, insbesondere aus Deutschland, fokussiert. Zudem wirft die bevorstehende US-Präsidentschaftswahl einen Schatten der Unsicherheit auf die Märkte. Der EuroStoxx 50, der Leitindex der Eurozone, verzeichnete am Vormittag einen Zuwachs von 0,3 Prozent und liegt bei 4959,73 Punkten.

Laut den Kapitalmarktanalysten der Dekabank ist eine gewisse Lähmung der Märkte spürbar, da die Aufmerksamkeit aufgrund der Wahl in den USA auf etwas andere Themen gerichtet ist als üblich. Jüngst positionierten sich Marktteilnehmer verstärkt in Erwartung eines Wahlsiegs von Donald Trump, was zu einem Anstieg der Staatsanleihenrenditen führte, während sich die Aktienmärkte optimistisch zeigten. Nun sind alle Augen darauf gerichtet, was der Wahltag bringen könnte.

Der Schweizer SMI legte um 0,2 Prozent auf 12.212,82 Punkte zu, während der britische FTSE 100 bei 8.253 Punkten kaum Bewegung zeigte. Dort verhinderten schwächelnde Ölwerte größere Kursgewinne. Die Aktien von Shell und BP mussten in London Verluste von rund zwei Prozent verzeichnen. Im EuroStoxx 50 zählten Eni und Totalenergies mit Abschlägen von 2,4 Prozent und 1,5 Prozent zu den Schlusslichtern.

Die Ölpreise fielen zum Wochenbeginn fast um sechs Prozent, nachdem der Verlust an Intensität eines israelischen Militärschlags gegen den Iran die Märkte beruhigte. Darüber hinaus rief Irans religiöses Oberhaupt, Ajatollah Ali Chamenei, zu besonnenem Agieren auf, und die Ölindustrie im Iran operiert trotz des Angriffs weiter normal.

Im Gegensatz dazu profitierten Fluggesellschaften vom Ölpreisrückgang, mit bemerkenswerten Kursgewinnen bei Easyjet und Air France-KLM von jeweils über drei Prozent, auch die International Airlines Group (IAG) konnte zulegen. Einen herben Rückschlag erlitten dagegen Anleger des Medizintechnikkonzerns Philips, dessen Aktien um rund 17 Prozent einbrachen, nachdem das Unternehmen seine Umsatzprognose aufgrund anhaltender Probleme in China senken musste.