19. April, 2025

Märkte

Europäische Märkte belastet: Aufmerksamkeit auf US-Zollpolitik und Unternehmensberichte

Zur Wochenmitte präsentierten sich die europäischen Aktienmärkte mit einer verhaltenen Entwicklung, die maßgeblich durch die jüngsten Diskussionen über US-Zölle sowie diverse Unternehmensmeldungen beeinflusst wurden. So verzeichnete der EuroStoxx 50 am Mittag einen Rückgang von 0,68 Prozent auf 4.936,82 Punkte. Ähnlich entwickelte sich der Markt außerhalb der Eurozone: Der Schweizer Leitindex SMI verlor 0,86 Prozent und sank auf 11.509,81 Punkte, während der britische FTSE 100 einen Rückgang von 0,43 Prozent auf 8.213,63 Punkte verzeichnete.

Die Anspannung auf den Märkten resultierte primär aus den sich zuspitzenden Handelskonflikten zwischen den USA und China. Präsident Donald Trump verfolgt eine striktere Linie, was die Handelspolitik betrifft, was die Marktteilnehmer aufhorchen lässt. Trotz vereinzelter Signale von Dialogbereitschaft seitens China bleibt eine substanziell entspannte Situation aus. Insiderinformationen, die Bloomberg vorliegen, deuten darauf hin, dass China zwar grundsätzlich gesprächsbereit ist, jedoch mehrere Forderungen stellt, einschließlich eines respektvolleren Umgangstons seitens der USA.

Diese geopolitischen Unsicherheiten wirken als hemmender Faktor auf eine tatsächliche Erholung der Märkte. Investoren agieren zurückhaltend und wägen ihre Entscheidungen sehr selektiv ab, angesichts eines unsicheren globalwirtschaftlichen Umfelds. Analyst Andreas Lipkow hebt hervor, dass die Vielzahl an Unwägbarkeiten sowie schwer zu prognostizierende Marktentwicklungen die Investoren in eine defensive Haltung drängen.

In solchen Phasen defensiver Marktstrategien profitierten vor allem Sektoren wie Nahrungsmittel, Versorger und Telekommunikationsunternehmen, die sich entgegen dem allgemeinen Markttrend im Plus behaupten konnten. Zinssensitive Immobilienwerte konnten von den niedrigeren Anleiherenditen profitieren, zeigten jedoch ebenfalls nur moderate Aufwärtstendenzen.

Ein besonderes Augenmerk galt dem Technologiesektor, der mit signifikanten Herausforderungen konfrontiert wurde. Nvidia verzeichnete Einnahmenverluste in Höhe von 5,5 Milliarden Dollar, ausgelöst durch verschärfte Exportbeschränkungen für KI-Chips nach China. Parallel dazu musste ASML, ein führendes Unternehmen in der Halbleitertechnologie, einen Rückgang ihrer Auftragszahlen auf 3,9 Milliarden Euro hinnehmen, während im Vorquartal noch 7,1 Milliarden Euro verzeichnet worden waren. Laut der Citigroup-Analyse von Andrew Gardiner blieben die Bestellmengen hinter den Erwartungen zurück, was zu einem Kursverlust von 4,7 Prozent führte.

Im Gegensatz dazu gab es bei Nordea wenig Bewegung, da sich die vom skandinavischen Finanzinstitut publizierten Geschäftszahlen als solide erwiesen. Die Bank erzielte eine zufriedenstellende Kapitalrendite von über 15 Prozent, was von Analyst Alexander Demetriou von Jefferies als Fortschritt gewertet wird und zu einer stabilen Kursentwicklung führte.