Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in der Diskussion um europäische Friedenstruppen deutliche Fortschritte erzielt, während er sich eminent für die Einrichtung einer solchen Truppe einsetzt. Bei seinem Besuch in den Vereinigten Arabischen Emiraten äußerte er optimistische Töne hinsichtlich der Unterstützung für ein derartiges Kontingent, wie die Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine berichtet. Friedenstruppen auf ukrainischem Boden könnten, so Selenskyj, der erste Schritt hin zu seiner Idee einer eigenständigen Europäischen Armee darstellen. Diese sollte im Falle eines ungerechtfertigten Krieges gegen Russland bereit sein, entschlossen zu handeln.
Selenskyj betonte die Wichtigkeit freiwilliger Antworten von Ländern, die Teil dieser Initiative sein möchten. Statt Zwang soll eine Plattform der "starken Länder" entstehen, die aus eigenem Antrieb bei der Sicherung des Friedens mitwirken. Besondere Bedeutung kommt dabei greifbaren Sicherheitsgarantien zu, die Selenskyj nicht nur als Absichtserklärungen auf dem Papier, sondern in Form konkreter militärischer Präsenz an Land, zu Wasser und in der Luft fordert.
In einem strategisch wichtigen Treffen in Paris werden europäische Führer einschließlich Bundeskanzler Olaf Scholz, sowie Vertreter aus Großbritannien, Italien, Polen, Spanien, den Niederlanden und Dänemark zusammenkommen, um den Richtungswechsel der amerikanischen Politik in der Ukraine zu diskutieren. Ebenfalls anwesend sind EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, Ratspräsident António Costa und Nato-Generalsekretär Mark Rutte. Der fast dreijährige ukrainische Widerstand gegen die russische Aggression bildet den Hintergrund dieser wichtigen Sicherheitsgespräche.