02. April, 2025

Politik

Europäische Firmen unter Druck: USA fordern Rückzug aus Diversitätsinitiativen

Spanien hat sich jüngst den kritischen Stimmen Frankreichs gegenüber den Einflussversuchen der Vereinigten Staaten auf die Diversitätsprogramme europäischer Unternehmen angeschlossen. Medienberichten zufolge fordert die Regierung unter US-Präsident Donald Trump von den Unternehmen, ihre Initiativen in den Bereichen Gleichstellung und Diversität aufzugeben, um weiterhin im Handel mit den USA bleiben zu dürfen.

Das spanische Arbeitsministerium, das von Yolanda Díaz geleitet wird, reagierte darauf mit heftiger Kritik. Die spanische Regierung bezeichnete die Forderungen der USA als einen "eklatanten Verstoß" gegen die nationale Gesetzgebung Spaniens. In einer ausführlichen Erklärung bekräftigte die Regierung ihr Engagement für die strikte Einhaltung von Richtlinien zur Gleichstellung und Diversität durch spanische Unternehmen. Zudem stellte sie klar, dass keine gesetzlichen Schlupflöcher ausgenutzt werden dürften, um die Wirtschaftsbeziehungen mit den USA zu Gunsten nationaler Unternehmen zu manipulieren.

Diese waren Worte fallen zusammen mit den Empörungen in Frankreich, wo das Außenhandelsministerium die amerikanischen Bestrebungen, die Inklusionspolitik in französischen Firmen zu beeinflussen, scharf verurteilt hat. Die Drohungen der USA, mit willkürlichen Zöllen zu reagieren, wurden dort als "inakzeptabel" bezeichnet.

Die Trump-Administration hatte zuvor die Unterstützung von Programmen, die sie als "diskriminierend und illegal bevorzugend" beschrieben hatte, in ihren eigenen Bundesbehörden gestoppt. Bisher blieb eine deutliche Reaktion der USA auf die aufkeimende Unzufriedenheit in Europa jedoch aus.

Ein von US-Botschaften versandter Brief, der von der französischen Zeitung "Le Figaro" veröffentlicht wurde, war an mehrere Unternehmen in EU-Ländern, darunter Frankreich, Spanien und Belgien, gerichtet. Bislang ist jedoch unklar, welche Unternehmen konkret betroffen sind.

Unterdessen erklärte das Bundeswirtschaftsministerium in Berlin, es habe keine Informationen über den Erhalt vergleichbarer Schreiben von US-Botschaften durch deutsche Unternehmen. Dies könnte darauf hindeuten, dass die amerikanischen Versuche, Einfluss zu nehmen, sich vorerst auf bestimmte europäische Länder beschränken.