Der slowakische Gaseinkäufer SPP hat in Zusammenarbeit mit Partnern aus Ungarn, Österreich und Italien eine Erklärung unterzeichnet, die den fortgesetzten Gastransit durch die Ukraine befürwortet. Wie Reuters meldet, sei diese Initiative auf die Unterstützung der ukrainischen Gasinfrastruktur und die fortwährende Versorgung Europas mit Erdgas ausgerichtet, erklärte SPP-Vorstandsvorsitzender Vojtech Ferencz. Ferencz betonte, dass die vorgeschlagene Deklaration nicht nur für europäische Gasverbraucher die vorteilhafteste Lösung darstellt, sondern auch im Interesse der Ukraine liege. Die Dringlichkeit dieses Anliegens ergibt sich aus der laufenden Diskussion zwischen Staaten, die auf russisches Gas über die Ukraine angewiesen sind, um eine Unterbrechung der Lieferungen zu vermeiden. Der derzeitige Transitvertrag zwischen Kiew und Moskau läuft Ende dieses Jahres aus. Der ukrainische Premierminister Denys Schmyhal verdeutlichte, dass Kiew bereit sei, über ein neues Abkommen zu verhandeln, jedoch keine Verlängerung der gegenwärtigen Vereinbarung mit Russland anstrebe. Der slowakische Wirtschaftsministerin Denisa Sakova zufolge erwarten europäische Länder und Unternehmen, dass nächstes Jahr etwa 15 Milliarden Kubikmeter russisches Gas durch die Ukraine fließen werden. Zu den Unterzeichnern der Erklärung zählt neben SPP auch der slowakische Pipelinebetreiber Eustream sowie die ungarischen Firmen MVM und MOL. Außerdem schlossen sich Branchenverbände aus Italien, Österreich und Ungarn an. Diese Gruppen planen, ihre Erklärung an die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, zu übermitteln. Von der Leyen machte klar, dass die Kommission keine Verhandlungen über eine Verlängerung des bestehenden Vertrages oder andere Lösungen zur Aufrechterhaltung der Transitflüsse unterstütze und sich an keinerlei Gesprächen beteilige. SPP-Sprecher Ferenc äußerte, dass der Verlust von Gaslieferungen aus dem Osten für das Unternehmen zusätzliche Kosten von 150 Millionen Euro verursachen würde, bedingt durch erhöhte Transitgebühren. Für den gesamten slowakischen Markt könnten die finanziellen Auswirkungen bis zu 220 Millionen Euro betragen.