In der seit Jahren festgefahrenen Debatte über eine europaweite Einlagensicherung ruft der Helaba-Chef Thomas Groß zu einer erneuten und weniger emotional geladenen Auseinandersetzung auf. Bei einem Treffen mit Journalisten in Frankfurt unterstrich der Vorstandsvorsitzende der drittgrößten deutschen Landesbank die Notwendigkeit eines kompromissbereiteren Ansatzes, um den Diskurs über einen kollaborativen Schutz der Bankguthaben auf dem Kontinent voranzubringen.
Groß betonte, dass die Bankenlandschaft, einschließlich der Sparkassen-Finanzgruppe, signifikant profitieren würde, wenn sie sich stärker im europäischen Kontext engagiert. Die Vorteile einer gemeinsamen Einlagensicherung könnten, seiner Auffassung nach, die geringfügigen Kompromisse, die möglicherweise erforderlich sind, weit überwiegen. Dabei verwies er auf die potentiellen Nachteile, die aus einer Verweigerung der Einigung erwachsen könnten, die deutlich schwerwiegender wären.
Bisher gilt die Institutssicherung in Deutschland als robust, insbesondere für Sparkassen, Landesbanken und Privatkunden. Groß sieht in dieser bewährten Sicherung eine Grundlage, die auf europäischer Ebene integriert werden könnte. Ihm zufolge gibt es keine Grundlage mehr dafür, generell zu behaupten, dass Banken in anderen europäischen Ländern schlechter abgesichert sind.
Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) hält dem entgegen. Eine Sprecherin des Verbandes äußerte die Sorge, dass ein System, das internationale Großbanken auf Kosten lokaler Ersparnisse absichert, zu einer Verunsicherung der Bankkunden führen könne. Die Position des DSGV bleibt dabei konstant: Europa verfügt bereits über einheitliche Regeln für die Sicherung der Einlagen, eine weitere Vergemeinschaftung der Mittel sei nicht notwendig.