In einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa, durchgeführt im Auftrag der Zeitschrift 'Internationale Politik', wird der enge Zusammenhalt Europas als herausragende außenpolitische Aufgabe für eine neue Bundesregierung betont. Mit einer klaren Mehrheit von 57 Prozent der Befragten ist dies das Prioritätsthema. Diese Zahl repräsentiert einen bemerkenswerten Anstieg um fünf Prozentpunkte im Vergleich zu einer ähnlichen Erhebung Ende 2023. Ebenfalls an Bedeutung gewonnen hat die Forderung nach einer stärkeren Verteidigungsfähigkeit Deutschlands, die von 38 Prozent der Befragten als zunehmend wichtig erachtet wird. Diese Frage war bei der letzten Umfrage nicht zur Auswahl gestellt, gewinnt nun jedoch an Gewicht in der öffentlichen Wahrnehmung. Deutlich zurückgegangen ist hingegen die Unterstützung für den weltweiten Klimaschutz, der von nur noch 26 Prozent als vordringlich angesehen wird – ein Rückgang gegenüber den 35 Prozent, die dieses Anliegen zuvor als Priorität nannten. Auch die Begrenzung des Einflusses autoritärer Staaten erfährt weniger Zuspruch und fällt von 32 auf 20 Prozent. Derweil steigt der Anteil derjenigen, die die Hilfe für die Ukraine verstärken möchten, moderat von 14 auf 17 Prozent. Interessant ist die parteipolitische Verteilung der Ansichten: Vor allem Anhänger der Grünen favorisieren mit einer Zustimmung von 79 Prozent die Stärkung der europäischen Einigkeit. Vergleichsweise gering ist diese Zustimmung bei AfD-Anhängern, deren Zustimmung bei 36 Prozent liegt. Für Grünen- und Linken-Wähler hat zudem die Verteidigungsfähigkeit Deutschlands eine geringere Relevanz, mit Zustimmungswerten von lediglich neun beziehungsweise acht Prozent, was deutlich unter dem Durchschnitt liegt.
Politik
Europäische Einigkeit als Herzstück der deutschen Außenpolitik: Bevölkerung setzt deutliches Signal
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