Ein hohes Maß an Unsicherheit hat am Mittwoch die europäischen Börsen in die Defensive gedrängt, insbesondere im Bereich der Technologiewerte. Marktexperte Andreas Lipkow merkt an, dass die zunehmende Nervosität der Investoren zu Gewinnmitnahmen geführt hat. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 notierte am späten Vormittag mit einem Minus von 1,1 Prozent bei 4.898,67 Punkten. Der Schweizer SMI fiel um 0,66 Prozent auf 12.020,80 Punkte, während der britische FTSE 100 um 0,31 Prozent auf 8.193,93 Punkte nachgab. Auch erfreuliche Konjunkturdaten aus Deutschland konnten dem Markt keine frischen Impulse geben. Thomas Gitzel, Volkswirt der VP Bank, zeigte sich zwar positiv überrascht von der Wirtschaftsentwicklung im dritten Quartal, warnte jedoch davor, dass die schwächelnde Weltwirtschaft in den kommenden Monaten der deutschen Wirtschaft kaum Auftrieb verleihen dürfte. Besonders die Technologiewerte wurden in die Knie gezwungen, obwohl Alphabet erfreuliche Quartalszahlen präsentiert hatte. ASM International stach positiv hervor, indem das Unternehmen nach unerwartet guten Zahlen um 4,6 Prozent zulegte. Auch der Finanzsektor befand sich unter Druck, trotz eines beeindruckenden Quartalsberichts der UBS. Die Schweizer Großbank verzeichnete zwar bemerkenswerte Gewinne, konnte sich aber nicht gegen Gewinnmitnahmen wehren, die den Kurs um zwei Prozent drückten. Der Pharmasektor litt besonders unter der schwächelnden Performance von GSK. Enttäuschende Umsatzzahlen bei Impfstoffen und der belastende Währungseffekt beeinträchtigten das Vertrauen der Anleger, was einen Rückgang der Aktie um 3,3 Prozent zur Folge hatte. Eine positivere Entwicklung zeigte Schneider Electric. Dank erfolgreicher Geschäfte in Nordamerika wuchs der französische Elektrokonzern schneller als erwartet und legte 0,8 Prozent zu. Auch Saint-Gobain, ein weiteres französisches Schwergewicht, überzeugte in einem herausfordernden Marktumfeld mit einem Kursgewinn von 1,3 Prozent.