Die Aktienmärkte in Europa verzeichneten am Dienstag Verluste, da Konjunktursorgen und Rückgänge bei Indexschwergewichten die Indizes belasteten. Der EuroStoxx 50, der Leitindex der Eurozone, fiel bis zum Mittag um 1,24 Prozent auf 4730,81 Zähler. Auch der Schweizer SMI verlor ein Prozent und stand bei 11.523,07 Punkten, während der britische FTSE 100 um 0,46 Prozent auf 8.072,31 Punkte nachgab.
Trotz stabiler Vorgaben von der Wall Street konnten die europäischen Handelsplätze nicht profitieren. Marktanalyst Andreas Lipkow wies auf die Auswirkungen der neuen politischen Entwicklungen in den USA hin, die sich zunehmend in den Unternehmensbewertungen widerspiegeln. Europäische Unternehmen geraten daher zunehmend unter Druck, sich den veränderten Bedingungen anzupassen.
Zusätzlich stieg die Inflation in der Eurozone im Oktober auf zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr an, nachdem sie im September noch bei 1,7 Prozent lag. Diese Entwicklung entsprach den Erwartungen der Ökonomen.
Einige der schwächeren Titel waren Nestle, das aufgrund von geplanten Kostensenkungen und einer erhöhten Marketingstrategie 1,8 Prozent verlor. Obwohl der Jahresausblick bestätigt wurde, wurden die ehrgeizigen Mittelfristziele herabgesetzt, was bei Analysten auf verhaltene Reaktionen stieß. Exportorientierte Sektoren wie die Automobil- und Luxusindustrie standen ebenfalls unter Druck. So sanken beispielsweise die Aktien von LVMH um 2,3 Prozent und Renault verlor 2,8 Prozent. Gründe hierfür sind Befürchtungen, dass das wirtschaftspolitische Umfeld sich verschärfen könnte.
Positiv hervorzuheben ist Imperial Brands, deren Papiere um 2,1 Prozent zulegten. Analysten hoben solide Geschäftsergebnisse des Tabakanbieters hervor, was dem Unternehmen half, sich in diesem angespannten Marktumfeld zu behaupten.