17. September, 2024

Märkte

Europäische Börsen starten Erholungsversuch: Technologieaktien beflügeln Märkte

Europäische Börsen starten Erholungsversuch: Technologieaktien beflügeln Märkte

Nach einer Phase der Stabilisierung haben die europäischen Börsen am Donnerstag einen merklichen Erholungskurs eingeschlagen. Laut Marktanalyst Konstantin Oldenburger von CMC Markets war es ein Stimmungswechsel, der von den Technologieaktien in New York ausgelöst wurde und nun auf den europäischen Märkten sichtbar wurde.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 schloss mit 4.814,08 Punkten, was ein Tagesplus von 1,06 Prozent bedeutet. Die jüngste Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) blieb erwartungsgemäß und hatte somit keinen nennenswerten Einfluss auf die Marktentwicklung. Die EZB reagierte mit einer Zinsenkung auf die nachlassende Inflation und die schleppende Konjunktur im Euroraum.

Im Fokus stehen nun die bevorstehenden geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank Fed, die nächste Woche erwartet werden. Eine Zinssenkung gilt als sicher, jedoch bleibt offen, in welchem Umfang und wie der zukünftige Kurs der Fed aussehen wird.

Der britische Leitindex FTSE 100 konnte am Donnerstag um ein gutes halbes Prozent auf 8.240,97 Punkte zulegen, während der Schweizer SMI mit einem ähnlich moderaten Plus von 0,5 Prozent auf 11.982,34 Punkte etwas schwächer abschnitt. Belastet wurde der SMI durch ein Kursminus beim Index-Schwergewicht Roche. Der Schweizer Pharmakonzern verlor aufgrund enttäuschender Studiendaten für sein Fettsenker-Portfolio, insbesondere den Produktkandidaten CT-996, rund 2 Prozent.

Im Gegenzug profitierten die Aktien des dänischen Konkurrenten Novo Nordisk. Trotz des durchwachsenen Umfelds verzeichnete der Index der europäischen Gesundheitswerte, der Stoxx Europe 600 Health Care, eher Verluste. Dagegen stieg der Stoxx Europe 600 Technology um etwa 2 Prozent. Ein Aufschwung, der durch positive Berichte von Nvidia-Chef Jensen Huang über eine hohe Nachfrage nach KI-Chips unterstützt wurde.

ASML führte am Donnerstag die Gewinnerliste im EuroStoxx 50 mit einem Kursanstieg von 3,5 Prozent an, während auch Rohstoffunternehmen und Bankaktien stark gefragt waren. Die Übernahmefantasie im Bankensektor, angefacht durch den Einstieg Unicredits bei der Commerzbank, beflügelte die Aktien. JPMorgan-Analyst Kian Abouhossein sieht in ABN Amro und Banco BPM potenzielle Übernahmekandidaten, deren Aktien jeweils um fast 3 Prozent stiegen.

Zudem verzeichnete der Logistikkonzern DSV beträchtliche Kursgewinne. Im Bieterstreit um die Logistik-Tochter der Deutschen Bahn, DB Schenker, scheint DSV die Unterstützung des Bahn-Vorstands zu haben und befindet sich nun in fortgeschrittenen Verhandlungsrunden.