Am Freitag zeigten sich die europäischen Aktienmärkte in abwartender Haltung, nachdem die jüngsten Aufwärtsbewegungen an Schwung verloren hatten. Besonders auffällig war die Stabilität des EuroStoxx 50, der zur Mittagszeit auf der Stelle trat. Der Schweizer Marktindex SMI verzeichnete einen leichten Rückgang von 0,3 Prozent auf 12.919,89 Punkte. Auch der britische FTSE 100 sank um 0,23 Prozent und notierte bei 8744,77 Punkten.
Ein wichtiger Faktor, der zur gegenwärtigen Zurückhaltung beiträgt, sind die ambitionierten Kursbewertungen. Fondsmanager Thomas Altmann von QC Partners weist darauf hin, dass der EuroStoxx 50 aufgrund der bisherigen Jahresgewinne ein Kurs-Buchwert-Verhältnis von 2,28 erreicht hat - eine Bewertung, die zuletzt im Jahr 2007 vor der Finanzkrise beobachtet wurde. Zudem sorgen die bevorstehenden US-Daten zu Einzelhandelsumsätzen und Industrieproduktion für zusätzliche Zurückhaltung unter den Marktteilnehmern.
Blickpunkt des Wochenendes ist die Münchener Sicherheitskonferenz, die mit Spannung erwartet wird, insbesondere wegen der Rede von US-Vizepräsident J.D. Vance am Freitagnachmittag. Im Fokus steht dabei die neue US-Strategie im Ukraine-Konflikt, was das Interesse an Rüstungswerten steigen ließ.
Im Bereich der Luxusgüter waren anfängliche Gewinnmitnahmen spürbar. Die ursprünglich starken Zahlen von Hermes und Moncler führten zunächst zu Kursgewinnen, die jedoch wieder abbröckelten. So lag Hermes zuletzt noch 1,2 Prozent im Plus, während Moncler, nach starker Leistung am Vortag, um 1,6 Prozent fiel. Kering hingegen verzeichnete ein Plus von 1,8 Prozent.
Ein positives Zeichen kam aus dem Technologiesektor, wo Prosus von der robusten Entwicklung der Beteiligung Tencent profitierte. In Hongkong stiegen die Technologiewerte deutlich, was Hoffnungen auf eine beständigere Aufwärtsbewegung der chinesischen Börsen nährt. Diese Optimismus steckt auch die Rohstoffwerte an, die als starker Sektor ihre Stärke aus der konjunkturellen Entwicklung Chinas beziehen.