Europas Börsen verzeichneten am Mittwoch deutliche Kursgewinne und profitierten maßgeblich von robusten Quartalszahlen prominenter Unternehmen wie Anheuser Busch Inbev und Munich Re. Der EuroStoxx 50, das Barometer für die Eurozone, kletterte um 1,47 Prozent auf 5.527,99 Punkte und näherte sich damit einem Allzeithoch. Auch der breite Stoxx 600 erreichte nach einer zweimonatigen, beeindruckenden Rallye von nahezu zwölf Prozent neue Spitzenwerte. In der Schweiz fiel der SMI mit einem Zuwachs von nur 0,13 Prozent hingegen deutlich moderater aus. Hauptverantwortlich für die trägere Entwicklung war ein Kursverlust von 3,7 Prozent bei Novartis, bedingt durch den Verkauf eines größeren Aktienpakets. Der britische FTSE 100 schloss dagegen mit einem Plus von 0,72 Prozent auf 8.731,46 Punkte. Börsenanalysten von Index Radar hoben hervor, dass insbesondere der DAX derzeit eine besondere Dynamik aufweist und sich von der Wall Street zunehmend emanzipiert. Allerdings bleibt die Spannung hoch, wie Nvidias Geschäftszahlen aufgenommen werden. Nach Einschätzung des Brokers IG könnte selbst ein nur mäßig gutes Ergebnis des KI-Chipproduzenten für Enttäuschung sorgen, da die Erwartungen enorm hoch sind. Ein besonders starkes Momentum zeigten die Versicherungswerte, angeführt von Munich Re, deren positive Finanzberichte nicht nur die eigene Aktie, sondern den gesamten Sektor beflügelten. Hervorgehoben wurden insbesondere die attraktiven Dividendenpläne von Munich Re, welche auch Swiss Re zu einem Kursanstieg von 3,8 Prozent verhalfen. Der Brauereikonzern AB Inbev verzeichnete sogar einen Anstieg um 8,6 Prozent, was Analysten von Goldman Sachs mit erfolgreichen Fortschritten bei der Schuldenreduktion erklärten. Im Nahrungsmittelsektor fiel Danone leicht um 0,5 Prozent zurück. Laut den Experten von Jefferies seien die Prognosen für das laufende Jahr nicht sonderlich vielversprechend. Der Automobilsektor wurde von Stellantis belastet, dessen Aktien nach einem Gewinneinbruch um 4 Prozent fielen. Ebenfalls negativ fiel der Mediensektor auf, da Wolters Kluwer aufgrund eines Führungswechsels um fast 11 Prozent absackte. Die Bank UBS sah darin einen kursbelastenden Faktor.
Märkte
Europäische Börsen im Aufwind: Starke Quartalszahlen beflügeln Märkte
