Der europäische Aktienmarkt präsentierte sich zum Wochenabschluss erneut in deutlich angeschlagener Verfassung. Trotz verhaltener Quartalszahlen verschiedener europäischer Großunternehmen konnte die allgemeine Marktschwäche nicht abgewendet werden, was durch weitere Verluste an den US-Börsen zusätzlich befeuert wurde. Der EuroStoxx 50 fiel am dritten Verlusttag in Folge auf den niedrigsten Stand seit Mitte September und schloss mit einem Minus von 1,19 Prozent bei 4.827,63 Punkten. Der Oktober erweist sich mit einem Abschlag von 3,5 Prozent als besonders herausfordernder Monat. Der SMI in der Schweiz gab um 1,46 Prozent nach und schloss bei 11.792,92 Punkten. Im Vereinigten Königreich sank der FTSE 100 um 0,61 Prozent auf 8.110,10 Punkte. Marktbeobachter zeigten sich ernüchtert, da selbst positive Ergebnisse großer US-Tech-Konzerne die Anleger nicht zum Kauf ihrer Aktien bewegen konnten. Alphabet, Meta und Microsoft sahen sich trotz guter Zahlen mit Gewinnmitnahmen konfrontiert. Jürgen Molnar von Robomarkets deutete dies als Hinweis auf eine notwendige Marktkorrektur. Zusätzlich verunsicherten die bevorstehenden US-Wahlen und Zinsunsicherheiten die Märkte. Die Inflationsrate in der Eurozone übertraf im Oktober die Erwartungen und brachte das Thema Inflation und Zinsen zurück in die Agenda der Investoren. Während es in den Branchentabellen keine klaren Gewinner gab, hielt sich der Bankensektor relativ stabil. Dennoch zeigten sich hier starke Unterschiede: BNP Paribas verzeichnete Einbußen von 4,2 Prozent, während Societe Generale mit einem Kurssprung von elf Prozent überraschte. ING konnte Verluste ausgleichen und legte leicht um 0,8 Prozent zu, während BBVA ein Plus von 0,6 Prozent erwirtschaftete. Auch der Ölsektor zeichnete sich durch gemischte Ergebnisse aus. Totalenergies musste fast drei Prozent abgeben, während Shell um 3,5 Prozent zulegte. Im Automobilbereich zeigten sich Stellantis robust mit einer Steigerung von drei Prozent, was sie zum Spitzenreiter im EuroStoxx machte. Demgegenüber litt der Nahrungsmittelsektor erheblich, wobei AB Inbev am Ende der Skala mit einem Minus von 5,8 Prozent lag, da sinkende Bierverkäufe in mehreren Absatzregionen außer Europa auf die Stimmung drückten.