24. September, 2024

Märkte

Europäische Börsen: Gewinnwarnung bei BMW zieht Märkte nach unten

Europäische Börsen: Gewinnwarnung bei BMW zieht Märkte nach unten

Die verhaltene Aufwärtsbewegung an den europäischen Börsen zum Wochenbeginn entfaltete sich am Dienstag rasch als Strohfeuer. Angesichts bevorstehender Inflationsdaten aus den USA sowie der mit Spannung erwarteten Sitzung der Europäischen Zentralbank zögerten die Anleger, weitere Risiken einzugehen. Insbesondere der europäische Automobilsektor geriet unter Druck, ausgelöst durch eine herbe Gewinnwarnung von BMW für das Jahr 2024.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor 0,66 Prozent und notierte bei 4.747,20 Punkten, nahe einem Tiefpunkt seit Mitte August. Am Schweizer Aktienmarkt fiel der SMI Index um moderate 0,13 Prozent auf 11.964,71 Punkte. Der britische FTSE 100 gab um 0,78 Prozent nach und schloss bei 8.205,98 Punkten.

Die Automobilbranche war der deutlich abgeschlagene Verlierer des Tages. Der Sektorindex fiel um fast 4 Prozent auf den tiefsten Stand seit November 2023. BMW revidierte seine Jahresziele nach unten, was auf Probleme mit Bremsen vom Zulieferer Continental sowie schwache Geschäfte in China zurückzuführen ist. Dies führte auch zu einer deutlichen Reduzierung der Ergebnisschätzungen durch Analysten.

Der Aktienkurs von BMW brach um mehr als 10 Prozent ein und zog damit europaweit die Märkte nach unten. Stellantis, Renault und Volvo Cars verloren zwischen 1,4 und 3,1 Prozent. Aktien des französischen Zulieferers Valeo sackten um 4,4 Prozent ab, während der Chip-Hersteller STMicro, der ebenfalls die Autoindustrie beliefert, 3,5 Prozent einbüßte.

Im Pharmasektor verzeichneten die Aktien von Astrazeneca einen Rückgang von 2,4 Prozent, nachdem enttäuschende Ergebnisse einer Phase-III-Studie für einen Lungenkrebswirkstoff veröffentlicht wurden.

Positive Nachrichten gab es aus dem Immobiliensektor, der als einzig nennenswerter Gewinner mit einem Anstieg von 1,7 Prozent glänzte. Neben Hoffnungen auf sinkende Zinsen, die Immobiliengesellschaften in mehrfacher Hinsicht zugutekommen, unterstützte eine positive Sektorstudie der US-Investmentbank Goldman Sachs.

Ein Kurssprung um fast ein Viertel ihres Werts erfreute die Anteilseigner von Centamin. Konkurrent Anglogold Ashanti einigte sich auf ein Übernahmeangebot im Wert von 1,9 Milliarden Pfund. Der gebotene Preis von 163 Pence je Aktie bedeutet einen Aufschlag von knapp 37 Prozent auf den Vortagesschlusskurs von Centamin.