16. Dezember, 2024

Märkte

Europäische Banken im Fokus: Ein gemischter Start in die Börsenwoche

Europäische Banken im Fokus: Ein gemischter Start in die Börsenwoche

Die europäischen Aktienmärkte erlebten zum Wochenauftakt überwiegend Kursverluste. Besonders enttäuschende Einzelhandelsdaten aus China führten dazu, dass Anleger nach der starken Börsenentwicklung seit Ende November vorsichtiger agierten. Im weiteren Wochenverlauf richten sich die Blicke auf geldpolitische Ankündigungen der großen Notenbanken in den USA, Großbritannien und Japan, nachdem die Europäische Zentralbank in der letzten Woche die Zinsen gesenkt hatte.

Der EuroStoxx 50 konnte sein Vortagesniveau von 5.000 Punkten nicht erneut erreichen und fiel um 0,42 Prozent auf 4.947,03 Punkte. Damit reduzierte sich das bisherige Jahresplus des Index und entfernte sich weiter von der Zehn-Prozent-Marke. Der britische FTSE 100 litt ebenfalls unter den widrigen Marktbedingungen und fiel um 0,46 Prozent auf 8.262,05 Punkte. Ein positiverer Verlauf zeigte sich hingegen beim Schweizer SMI, der mit einem leichten Plus von 0,06 Prozent auf 11.701,51 Punkte schloss.

Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC Partners sprach von einer "ereignisreichen Börsenwoche", die nicht nur durch geldpolitische Entscheidungen, sondern auch durch einen bedeutenden Optionsverfalltermin am Freitag gekennzeichnet sei. Hierbei verfallen Optionen und Futures auf Aktien und Indizes, bevor mögliche Änderungen in den Indizes kurz vor Weihnachten vorgenommen werden.

Im EuroStoxx 50 wurden die Aktienkurse von Autowerten durch Gewinnmitnahmen belastet, allen voran Stellantis, die einen Kursrückgang von 4,5 Prozent verzeichneten. Auch Mercedes-Benz, BMW, Ferrari und Volkswagen waren unter den größten Verlierern im Index. Im Gegensatz dazu stieg der Gesundheitssektor um 1,1 Prozent. Besonders hervorzuheben ist Novo Nordisk, dessen Aktien in Kopenhagen um 3,1 Prozent zulegten, gestützt durch den geplanten Ausbau der Produktionskapazitäten.

Novo Nordisk wird, gemäß Ankündigung, das US-Unternehmen Catalent übernehmen und drei Produktionsstandorte in Italien, Brüssel und den USA für über 11 Milliarden US-Dollar kaufen. Dies wird ab 2026 positive Auswirkungen auf die Kapazitäten, insbesondere für das beliebte Abnehmmittel Wegovy, erwarten lassen, auch wenn kurzfristig sinkende Konsensschätzungen verzeichnet werden.

In der Schweiz konnten sich die Aktien von Lonza mit einem Anstieg von 2,4 Prozent an die Spitze des SMI setzen, nachdem die Investmentbank Stifel eine Aufstufung der Aktie vornahm. Im Gegensatz dazu verzeichnete Logitech nach dem Rückzug einer Kaufempfehlung der Bank of America einen Verlust von 2,5 Prozent.

In Italien legten die Aktien von TIM (Telecom Italia) merklich zu, beflügelt durch Nachrichten, dass CVC Capital ein Angebot für die TIM-Anteile des Mischkonzerns Vivendi prüft. Ebenso im Rampenlicht stand Vivendi, das durch die Abspaltung seiner Sparten Canal+, Havas und Louis Hachette die Aufmerksamkeit der Märkte auf sich zog.