Der europäische Automobilsektor erlebte einen deutlichen Rückschlag, ausgelöst durch eine Gewinnwarnung von Bayerische Motoren Werke (BMW). Die Aktien von Continental fielen um 10%, BMW selbst verzeichnete einen Rückgang von 8%, und sowohl Renault als auch die Mercedes-Benz Group büßten jeweils 4,5% an Wert ein.
BMW senkte seine Finanzprognosen für das Geschäftsjahr 2024 unter Verweis auf schwächere Verkaufszahlen, insbesondere in China, sowie Probleme mit Zulieferern. Die Auslieferungsprognose für das Automobilsegment wurde von einem leichten Anstieg auf einen leichten Rückgang angepasst. Ferner sank die erwartete EBIT-Marge von bislang 9,0% auf 6,5%.
Diese Anpassungen spiegeln die Erwartungen des Automobilherstellers wider, dass der Vorsteuergewinn (PBT) des Konzerns nun deutlich sinken wird, im Gegensatz zum zuvor prognostizierten leichten Rückgang. Die Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE) für die Automobil- und Motorradsparte wurde ebenfalls nach unten korrigiert. Im Automobilbereich wird nun eine ROCE von 11% bis 13% erwartet, statt der früheren 15% bis 20%. Für die Motorrradsparte liegt die neue Prognose bei 14%-16%, nachdem zuvor 21%-26% genannt worden waren.
Auch die Motorradsparte von BMW steht vor Herausforderungen. Hier wurde die FY24-Auslieferungsprognose von einem leichten Anstieg auf eine stagnierende Entwicklung gesenkt. Ähnlich wie bei den Autos wurde die EBIT-Margen-Prognose für das Motorradsegment auf 6,5% herabgesetzt, verglichen mit der ursprünglich erwarteten 9,0%. Gründe dafür sind vermehrter Wettbewerb in wichtigen Märkten wie China und den USA.
Citi-Analysten äußerten sich in einer Notiz dazu: „Wir haben kürzlich auf das schwächere europäische Absatzwachstum und die anhaltende Schwäche in China hingewiesen, was darauf hindeutet, dass die Ergebnisse der europäischen Automobilhersteller im dritten Quartal 2024 schwach bleiben werden – nach mehreren Prognoseanpassungen im zweiten Quartal 2024. Da China weiterhin schwieriger wird und BMW in China überproportional stark vertreten ist, bleiben die Aussichten auf eine Erholung in der zweiten Hälfte des Jahres 2024 optimistisch.“