Die Handelswoche auf den europäischen Börsen begann zwar verhalten optimistisch, allerdings traten die Anleger am Dienstag eher auf die Bremse. Der EuroStoxx 50, Leitindex der Eurozone, verharrte zur Mittagszeit nahezu unverändert bei 5.518,87 Punkten. Zuvor hatte er im frühen Handel ein neues Rekordhoch erreicht, bevor die Dynamik aus dem Markt wich.
Besonders deutlich schlugen die Bewegungen im Schweizer SMI nieder, der um 0,30 Prozent auf 12.836,42 Punkte nachgab. Im Gegensatz dazu konnte der britische FTSE 100, auch bekannt als "Footsie", um 0,15 Prozent auf 8.781,03 Punkte zulegen. Die beeindruckende Performance der europäischen Märkte im bisherigen Jahresverlauf, welche die amerikanischen Pendants in den Schatten stellte, sorgt weiterhin für Gesprächsstoff unter Investoren. Laut Vincenzo Vedda, dem globalen Anlagen-Chef der DWS, sind die potenziellen Belastungen durch US-Handelszölle bereits in die europäischen Aktienkurse eingepreist. Trotz der jüngst gestiegenen Kapitalströme sei allerdings das wirtschaftliche Umfeld in Europa nicht optimal genug, um diesen Aufschwung dauerhaft zu stützen.
Besonders gefragt waren Bankwerte, die von den steigenden Anleihezinsen profitieren. Diese bieten den Banken neue Möglichkeiten, das Kundengeschäft rentabler zu gestalten. Auf der Verliererseite standen hingegen Reise- und Freizeitunternehmen. Die Aktien von InterContinental Hotels litten unter einem Rückgang von drei Prozent. Analysten machten steigende Zinsaufwendungen und hohe Investitionsausgaben für die gedämpfte Gewinnerwartung des Unternehmens verantwortlich.
In der Kategorie der Rohstoffe zählten Antofagasta und Glencore zu den Gewinnern. Antofagasta verzeichnete dank der Erholung der Kupferpreise einen Zuwachs von über zwei Prozent. Glencore legten nach positiven Analystenstimmen fast zwei Prozent zu, da die Befürchtungen um den Einfluss des Ukrainekonflikts als übertrieben angesehen werden.
Eine deutliche Abwärtsbewegung hingegen zeigte sich bei den Aktien von Capgemini, die im Pariser CAC 40 um rund neun Prozent fielen. Die skeptische Wachstumsprognose des Beratungsunternehmens bis 2025 warf einen Schatten auf den Kurs.