13. Januar, 2025

Märkte

Europäische Aktienmärkte unter Druck: Inflations- und Zollsorgen belasten

Europäische Aktienmärkte unter Druck: Inflations- und Zollsorgen belasten

Die europäischen Aktienmärkte setzten am Montag ihren Abwärtstrend fort. Bedingt durch gemischte Nachrichten im Umfeld von Zöllen, Inflation und Zinsspekulationen zeigten sich die Märkte angeschlagen. Die kürzlich veröffentlichten robusten Arbeitsmarktdaten aus den USA hatten Inflationsängste verstärkt, während gleichzeitig die Verbraucherstimmung litt. Dies führte zu wachsender Unsicherheit in Bezug auf die geldpolitische Richtung der US-Notenbank Fed. Eine Zinssenkung, auf die viele Investoren gehofft hatten, scheint zunehmend unwahrscheinlich, da die unter dem zukünftigen US-Präsidenten Donald Trump geplanten Zölle zusätzlichen Inflationsdruck erzeugen könnten, wie ein Marktanalyst bemerkte. Im Vorfeld der für Mittwoch erwarteten Daten zu den US-Verbraucherpreisen richtet sich das Augenmerk der Anleger auf die Kerninflationsrate. Ein Wert oberhalb der prognostizierten 0,2 Prozent könnte endgültig die Hoffnungen auf Zinssenkungen zunichtemachen, spekulierte der Experte weiter. Der EuroStoxx 50 verzeichnete bis zum Mittag einen Rückgang von 0,9 Prozent und fiel auf 4.933 Punkte, während der französische Cac 40 in ähnlichem Maße nachgab. Der Schweizer SMI fiel ebenfalls um 0,9 Prozent auf 11.690 Punkte. In Großbritannien ging der FTSE 100 um 0,4 Prozent zurück und stand bei 8.218 Punkten. Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC Partners hob den rapiden Anstieg der Zinssätze hervor: Die Renditen der 30-jährigen Staatsanleihen erreichten jüngst Höchstwerte, die zuletzt 1998 verzeichnet worden waren. Entgegen dem allgemeinen Markttrend stieg die Aktie der BBVA um 2,6 Prozent und führte damit den EuroStoxx 50 an. Eine Kaufempfehlung der Bank of America ließ die Aktie auf den höchsten Stand seit Juli 2024 klettern. Die Analysten der Bank sehen vor allem im Türkei-Geschäft sowie bei möglichen Fusionen und Übernahmen großes Potenzial. Die Gewinne in der Türkei könnten sich bis 2026 nahezu verdreifachen, trotz ansteigender Rückstellungen für Kreditausfälle, hieß es. Am anderen Ende der Skala fiel die Aktie des Finanzdienstleisters Adyen um 4,6 Prozent und bildete das Schlusslicht im Eurozonenleitindex. Technologiewerte hatten generell einen schweren Stand, ausgehend von den schwachen Vorgaben der US-Technologiebörse Nasdaq vom Freitag. Der Stoxx Europe 600 Technology geriet als europäisches Schlusslicht mehr als zwei Prozent ins Minus, insbesondere Halbleiteraktien und deren Zulieferer standen unter Druck. Die Aktien von ASML und Infineon verloren jeweils rund drei Prozent. In Paris verzeichneten die Titel von STMicro einen Rückgang von fast vier Prozent, zusätzlich belastet durch eine Herabstufung der Analysten von TD Cowen. Im britischen Markt fiel der Blick auf Entain, deren Aktien nach Verlusten der vergangenen Woche um 1,5 Prozent zulegten. Am Morgen waren sie zwischenzeitlich um fast zehn Prozent gestiegen. Der Anbieter von Sportwetten und Glücksspielen hielt trotz pessimistischer Prognosen des Konkurrenten Flutter für das US-Geschäft im vierten Quartal an seinem operativen Ziel für 2024 fest.