Die europäischen Börsen wiesen am Donnerstag eine abwartende Tendenz auf, während sich insbesondere Auto- und Technologiewerte als Belastungsfaktoren herauskristallisierten. Der EuroStoxx 50 geriet unter Druck und gab um 0,7 Prozent nach, was ihn auf 5.489,37 Punkte sinken ließ. Abseits der Eurozone notierte der Schweizer SMI mit einem Minus von 0,29 Prozent bei 13.003,63 Punkten, während der britische FTSE 100 einen kleinen Anstieg von 0,22 Prozent auf 8.750,37 Punkte verzeichnete. Trotz der leichten Kursverluste betonte Marktexperte Andreas Lipkow, dass der Markt gelassen geblieben sei. Das außenpolitische Säbelrasseln der USA gegen Europa habe bisher keine nennenswerten Auswirkungen auf den Börsenhandel gehabt, wenngleich das Thema der Zölle als potenzieller 'Show-Stopper' weiterhin nicht unterschätzt werden sollte. Die jüngsten Zolldrohungen von US-Präsident Donald Trump, die Einfuhrzölle auf europäische Autos und andere Produkte in Höhe von 25 Prozent vorsehen, hatten allerdings bereits negative Auswirkungen auf die Autowerte. Eine offizielle Ankündigung wird in Kürze erwartet. Weiterhin steht Ferrari mit einem bemerkenswerten Aktienrückkauf im Fokus. Der Sportwagenhersteller plant, bis zu zehn Prozent der vom Großaktionär Exor angebotenen Aktien für maximal 300 Millionen Euro zurückzukaufen. Exor hatte angekündigt, sieben Millionen Ferrari-Aktien, was vier Prozent des Marktanteils entspricht, abzustoßen. Infolgedessen sank der Kurs der Ferrari-Aktie deutlich. Auch die Tech-Branche musste Federn lassen, angetrieben durch Nvidias verhaltenen Geschäftsausblick, der die starken Zahlen des Unternehmens etwas in den Schatten stellte, wie Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei RoboMarkets, erläuterte. Der Medienbereich zeigte sich schwach, getrieben vom Einbruch der WPP-Aktie um über 15 Prozent infolge enttäuschender Ergebnisse, wie Analysten von Bernstein verlauten ließen. Im Gegensatz dazu konnten Versicherer überwiegend positiv abschneiden. Swiss Re prognostiziert trotz der schweren Waldbrände in Kalifornien einen erheblichen Gewinnzuwachs, was der Aktie ein Plus von 1,8 Prozent einbrachte. Axa hingegen sah sich mit einem Kursrückgang von 1,6 Prozent konfrontiert, da Analysten kleinere Schwächen in einem ansonsten erwartungsgemäßen Bericht monierten. Eine Überraschung lieferte Rolls-Royce mit einem Kursgewinn von 18 Prozent. Lobende Worte seitens JPMorgan hoben die außergewöhnlich positiven Zahlen für 2024 hervor, insbesondere den optimistischen Ausblick.
Märkte
Europäische Aktienmärkte unter Druck: Autowerte und Technologie straucheln
