08. Januar, 2025

Märkte

Europäische Aktienmärkte trotzen Inflation: EZB-Zinssenkungen erwartet

Europäische Aktienmärkte trotzen Inflation: EZB-Zinssenkungen erwartet

Europäische Aktienindizes konnten am Dienstag überwiegend Gewinne verbuchen, ungeachtet einer im Dezember gestiegenen Inflation. Die Anleger bleiben optimistisch hinsichtlich weiterer schrittweiser Zinssenkungen durch die Europäische Zentralbank. Diese Entwicklungen ließen die europäischen Märkte besser dastehen als die US-amerikanischen Börsen, die teilweise Verluste hinnehmen mussten.

Erstmals seit Mitte Oktober kletterte der EuroStoxx 50 über die 5.000 Punkte-Marke und schloss mit einem Plus von 0,50 Prozent bei 5.011,82 Punkten. Im Gegensatz dazu war die Marktentwicklung außerhalb des Euroraums uneinheitlich: Der britische FTSE 100 verlor leicht um 0,05 Prozent auf 8.245,28 Punkte, während der Schweizer Leitindex SMI um beachtliche 1,19 Prozent auf 11.830,77 Punkte zulegen konnte.

Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank betonte, dass die schwache konjunkturelle Entwicklung die Europäische Zentralbank stärker beschäftigen dürfte als der Anstieg der Inflation. Er prognostiziert für Januar eine erneute Senkung der Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte.

Bei den Sektoren führten die Öl- und Gaswerte die Gewinnerliste an, mit einem Anstieg von 0,8 Prozent im Teilindex. Unterstützt wurde das Plus durch die Ankündigung Saudi-Arabiens, die Ölpreise für Asien zu erhöhen, sowie durch Förderdaten aus Russland. Dagegen reagierten die Immobilienwerte empfindlicher auf Inflation und gaben um 0,7 Prozent nach.

In Zürich beflügelten Kursgewinne bei Schwergewichten den Markt. UBS-Aktien kletterten um 0,8 Prozent auf ihren höchsten Stand seit 2008, während Roche mit einem Zuwachs von 2,7 Prozent Zweitplatzierter im SMI war.

Im britischen Einzelhandel überzeugte Next mit einem Anstieg von fast vier Prozent, beflügelt durch solide Quartalszahlen und ein erfolgreiches Weihnachtsgeschäft. Citigroup lobte die optimistische Zielsetzung für den Vorsteuergewinn.

Abstriche mussten hingegen Alstom hinnehmen. Die Aktien sanken um 4,4 Prozent infolge einer Verkaufsempfehlung von Goldman Sachs. Analystin Daniela Cost prognostiziert ein unterdurchschnittliches Investitionswachstum für die Eisenbahnbranche. In Paris enttäuschte Sodexo, mit einem Rückgang von 7,8 Prozent, da das Umsatzwachstum hinter den Erwartungen blieb.