Die europäischen Börsen begannen die Woche mit leichten Verlusten, nachdem bereits mehrere schwache Wochen zuvor auf die Kurse gedrückt hatten. Besonders Aktien aus dem Bereich Immobilien und Technologie belasteten den Markt, während Investoren gespannt auf Äußerungen der Europäischen Zentralbank (EZB) warteten, um Einblicke in die künftige Zinspolitik zu erhalten.
Der kontinentale STOXX 600 Index verzeichnete am Vormittag einen Rückgang von 0,2 Prozent. Dieser Performance-Rückgang markiert die erste vierwöchige Verlustserie seit zweieinhalb Jahren, ausgelöst durch enttäuschende Unternehmensgewinne, steigende Renditen für Staatsanleihen und Sorgen über die wirtschaftliche Auswirkung der Politik des designierten US-Präsidenten Donald Trump auf die Weltwirtschaft.
Europäische Tech-Aktien gaben um 0,6 Prozent nach, während sich die Anleger auf die bevorstehenden Quartalszahlen des KI-Vorreiters Nvidia am Mittwoch vorbereiteten. Der Immobiliensektor führte die Verluste an, wobei die meisten großen Sektoren rote Zahlen schrieben.
Besondere Aufmerksamkeit galt den bevorstehenden Reden von EZB-Chefvolkswirt Philip Lane und EZB-Präsidentin Christine Lagarde. Zudem wurden die vorläufigen Einkaufsmanagerindizes (PMI) des Euroraums, die am Freitag veröffentlicht werden, als weiterer Hinweis auf den Zinspfad erwartet. Analysten von Unicredit äußerten jedoch, dass diese Daten voraussichtlich keinen großen Ausschlag geben werden und eher gedämpft bleiben dürften.
In einer Mitteilung unterstrich EZB-Vizepräsident Luis de Guindos, dass die globalen Handelskonflikte das Risiko für die ohnehin schwache Wirtschaft im Euroraum verstärken. Ein weiteres EZB-Mitglied, Joachim Nagel, äußerte indes, dass die von Trump versprochenen Zölle den internationalen Handel zwar stören dürften, letztlich jedoch nur einen "geringen Einfluss" auf die Inflation haben könnten.
Der Markt preist derzeit mit einer Wahrscheinlichkeit von 72 Prozent eine Zinssenkung der EZB um 25 Basispunkte im Dezember ein und rechnet mit Zinssenkungen von insgesamt 142 Basispunkten bis Ende des kommenden Jahres.
Britische Melrose Industries stiegen um 8,6 Prozent, nachdem das Unternehmen, das die GKN Aerospace besitzt, einen Umsatzanstieg von 7 Prozent für den Zeitraum bis Ende Oktober meldete. Der niederländische Technologieinvestor Prosus verbesserte sich um 1,3 Prozent nach Veröffentlichung einer Handelsmitteilung. Dagegen verlor Grifols 2,8 Prozent, nachdem bekannt wurde, dass der kanadische Fonds Brookfield ein Übernahmeangebot für den spanischen Pharmahersteller plant.