19. September, 2024

Märkte

Europäische Aktienmärkte setzen ihren Höhenflug fort

Europäische Aktienmärkte setzen ihren Höhenflug fort

Europas Aktienmärkte haben am Dienstag ihre Aufwärtsbewegung erfolgreich wieder aufgenommen. Die unerwartet schwachen Wirtschaftsdaten aus Deutschland wurden von den Anlegern weitgehend positiv interpretiert. Die Kursgewinne an den New Yorker Börsen, wo trotz starker heimischer Konjunkturdaten weiterhin eine deutliche Zinssenkung der US-Notenbank erwartet wird, verliehen jedoch keinen zusätzlichen Antrieb.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um 0,69 Prozent auf 4.860,78 Punkte. Auch der Schweizer SMI legte um 0,31 Prozent auf 12.042,78 Zähler zu. Der britische FTSE 100, der am Vortag besser abschnitt als die anderen Indizes, verzeichnete ein Plus von 0,38 Prozent und schloss bei 8.309,86 Punkten.

Trotz der robusten US-Daten zeigte das "Fed Watch Tool" der Optionsbörse CME eine 63-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass die Federal Reserve bei ihrer Sitzung am Mittwoch eine größere Zinssenkung um 0,5 Prozentpunkte vornehmen wird. Dieser Wert lag leicht über dem Niveau vom Vortag und deutlich über den 34 Prozent der Vorwoche. Volkswirte der Landesbank Helaba betonten jedoch die Unsicherheit in Bezug auf die bevorstehende Zinsentscheidung der Fed.

Die ZEW-Umfrage für Deutschland fiel enttäuschend aus, was jedoch auch positive Auswirkungen auf die Zinssenkungserwartungen der Europäischen Zentralbank (EZB) hatte. Dies führte dazu, dass konjunkturelle Sorgen tiefer werden und die Erwartungen an die EZB tendenziell steigen.

Einzelhandels- und Technologiewerte gehörten am Dienstag zu den größten Gewinnern. Besonders auffällig waren Kingfisher mit einem Plus von über 11 Prozent. Der britische Einzelhändler hatte zwar gemischte Zahlen vorgelegt, jedoch den Ausblick optimistisch angehoben. Im Technologiesektor profitierte Microsoft von Plänen, eigene Aktien im Wert von mehreren Milliarden Dollar zurückzukaufen und die Dividende deutlich zu erhöhen. Dies sorgte für positive Impulse.

Ryanair verzeichnete einen Kursanstieg von 5,7 Prozent, nachdem Unternehmenschef Michael O'Leary von einer Verbesserung der Buchungsdynamik seit August berichtet hatte. Beim schwedischen Industriekonzern SKF sorgten Pläne zur Abspaltung des Automotive-Bereichs für einen Kursgewinn von gut 5 Prozent, unterstützt durch positive Analystenstimmen.

Versorger zeigten sich ebenfalls freundlich. Iberdrola profitierte von erhöhten Kurszielen mehrerer Banken und gewann 1,4 Prozent. In der Schweiz waren Lindt & Sprüngli sowie Barry Callebaut gefragt, indem Barclays die Einstufung für beide Aktien auf "Overweight" anhob und die Titel um 1,3 beziehungsweise 7,2 Prozent zulegten.