12. September, 2024

Märkte

Europäische Aktienmärkte setzen ihre Erholung fort

Europäische Aktienmärkte setzen ihre Erholung fort

Die europäischen Aktienmärkte haben am Freitag ihre fortlaufende Erholungsphase weiter ausgebaut. Der EuroStoxx 50, der die bedeutendsten Unternehmen der Eurozone abbildet, konnte noch einmal um ein halbes Prozent zulegen. Dies geschah im Vorfeld einer mit Spannung erwarteten Rede des US-Notenbankchefs Jerome Powell, die am Nachmittag stattfinden soll. Mit aktuell 4.908 Punkten nähert sich der EuroStoxx 50 einem Wochenplus von 1,4 Prozent.

Der britische Leitindex FTSE 100 verzeichnete einen Anstieg um 0,2 Prozent auf 8.306 Punkte. Anders verlief der Handel an der Schweizer Börse, wo der Leitindex SMI um 0,1 Prozent auf 12.298 Punkte sank. Dies lag in erster Linie an den fallenden Nestle-Aktien, die in Zürich den größten Anteil im Index ausmachen.

Im Fokus der Anleger steht am Nachmittag das Notenbanker-Treffen in Jackson Hole, USA. Powells Rede auf diesem jährlichen Symposium im US-Bundesstaat Wyoming hat die Märkte bereits die gesamte Woche über beschäftigt. Analysten der Dekabank erwarten, dass Powell die Erwartungen einer möglichen Zinssenkung ab Mitte September bestätigen wird, jedoch angesichts aktueller Konjunkturdaten von aggressiven Zinssenkungen abraten dürfte.

Auch das nächste Treffen der Fed wird mit Spannung erwartet. Marktteilnehmer richten ihren Blick bereits auf den Arbeitsmarktbericht, der am 6. September veröffentlicht wird. Sollte sich der Arbeitsmarkt abschwächen, könnte die Fed eine Zinssenkung von 0,5 Prozentpunkten in Betracht ziehen.

Besonders die Bankwerte setzten in Europa ihre Erholung fort. Zu den größten Gewinnern im EuroStoxx gehören die italienischen Banken Intesa Sanpaolo und Unicredit sowie die spanische Santander, deren Aktien jeweils um mehr als ein Prozent zulegten.

Im Blickpunkt stand auch Nestle, vor allem aufgrund eines überraschenden Wechsels an der Unternehmensspitze. Der Aktienkurs des weltgrößten Nahrungsmittelherstellers sank zuletzt um 1,7 Prozent, nachdem er zuvor um bis zu vier Prozent gefallen war. Laurent Freixe, ein langjähriges Mitglied des Unternehmens, wird den Chefposten von Mark Schneider übernehmen. Die Übergabe erfolgt praktisch sofort.

Bei den Technologiewerten zeigten sich europaweit Schwächen, angeführt von Verlusten an der US-Börse Nasdaq. Der Sektorindex Stoxx Europe 600 Banks fiel um 0,6 Prozent, konnte damit aber seine Verluste eindämmen. Terminkontrakte deuteten darauf hin, dass der Nasdaq 100 sich am Freitag wieder etwas erholen könnte, nachdem er am Vortag aufgrund von Gewinnmitnahmen um 1,7 Prozent gesunken war.

Im EuroStoxx befanden sich die Tech-Werte SAP, Infineon und ASML unter den wenigen Verlierern. Vor allem ASML, deren Aktien einen guten Lauf hinter sich hatten, gerieten unter Druck. Seit ihrem August-Tief hatten sie um 30 Prozent zugelegt. Bei Infineon sorgte ein millionenschwerer Vergleich mit dem Insolvenzverwalter der ehemals zugehörigen Speichersparte Qimonda für Verunsicherung.