Die europäischen Aktienmärkte zeigten am Freitag erneut einen leichten Rückgang. Der EuroStoxx 50 verringerte sich um 0,55 Prozent und stand damit bei 5.351,44 Punkten. Besonders interessant: Der britische FTSE 100 verharrte nahezu unverändert, während der Schweizer SMI ebenfalls keine großen Bewegungen zeigte. Die allgemeine Unsicherheit unter den Anlegern ist nach wie vor spürbar.
Ein starkes Laufen hatten die Immobilienwerte, die positiv auf neue Inflationsentwicklungen reagierten. Frankreich verzeichnete dabei die niedrigste Inflation seit vier Jahren, während Spanien im März eine erhebliche Abschwächung der Preissteigerung erlebte. Diese Signale passen zu den Äußerungen von Luis de Guindos, Vizepräsident der Europäischen Zentralbank, der betonte, dass die Konjunktursorgen im Euroraum zunehmen und damit die Voraussetzungen für künftige Zinssenkungen geschaffen werden könnten.
Von dieser Zinsentwicklung konnten auch die Versorger- und Telekommunikationssektoren profitieren. Diese Branchen gelten bei Anlegern aufgrund ihrer stabilen Dividenden als anleiheähnlich und profitieren dementsprechend von finanzieller Lockerung. Bankenaktien gerieten angesichts der Zinsaussichten unter Druck, obwohl sie zuvor eine starke Phase erlebt hatten.
Eine leichte Erholung erlebten die zuvor schwachen Automobilwerte. Ferrari setzte seine positive Entwicklung fort, gestützt durch Hochstufungen von Barclays und Kepler. Trotz der angekündigten US-Zölle auf Autoimporte konnte das Unternehmen seine Jahresziele bestätigen. Auch die Aktien von Adecco verzeichneten aufgrund einer Kaufempfehlung von Goldman Sachs erheblichen Auftrieb.
Unter den französischen Werten stieg Ubisoft Entertainment um imposante 8,6 Prozent. Der Grund: Die chinesische Tencent plant, über eine Milliarde Euro in eine neue Tochtergesellschaft von Ubisoft zu investieren, die bedeutende Spielreihen wie Assassin’s Creed und Far Cry bündeln soll.