19. September, 2024

Märkte

Europäische Aktienmärkte: Abwarten vor Zinswende in den USA sorgt für Unsicherheiten

Europäische Aktienmärkte: Abwarten vor Zinswende in den USA sorgt für Unsicherheiten

Die europäischen Aktienmärkte erlebten einen ruhigen Handelstag, der von Abwarten und Unsicherheit geprägt war. Am Mittwoch gaben die Kurse leicht nach, nachdem sie am Vortag moderate Gewinne verzeichnet hatten. Die Anleger halten sich angesichts der bevorstehenden Zinsentscheidung in den USA zurück. Es herrscht Unsicherheit darüber, wie stark die amerikanische Notenbank die Zinsen senken wird.

Der EuroStoxx 50, der Leitindex der Eurozone, verlor zur Mittagszeit 0,27 Prozent und stand bei 4.847,63 Punkten. Außerhalb der Eurozone sank der britische FTSE 100 um 0,57 Prozent auf 8.262,48 Punkte, während der Schweizer SMI um 0,65 Prozent auf 11.964,05 Punkte nachgab.

Obwohl die Geldmarkt-Futures eine größere Zinssenkung andeuten, gibt es am Markt erhebliche Zweifel. Laut einer Einschätzung des Brokers Index Radar basieren die Erwartungen vor allem auf Zeitungsartikeln und Äußerungen ehemaliger Fed-Chefs. Allerdings fehlen belastbare Konjunkturdaten, die eine solche Änderung rechtfertigen würden.

Sollte es zu einer kleineren Zinssenkung kommen, erwarten Volkswirte der Hessischen Landesbank eine mögliche Korrektur an den Aktien- und Anleihemärkten aufgrund von Enttäuschung. Dennoch dürfe der langfristige Zinspfad nicht unbeachtet bleiben. Die Experten der Helaba gehen davon aus, dass weitere Zinssenkungen von den US-Währungshütern signalisiert werden könnten.

Die Bewegungen in den Einzelsektoren waren insgesamt gering, wobei die meisten Verluste verzeichneten. Eine positive Einschätzung von Goldman Sachs konnte den Versicherungssektor nur kurzzeitig beflügeln, bevor die Kurse wieder sanken.

Leichte Gewinne konnten die Autowerte verbuchen. BMW stieg um 1,6 Prozent, nachdem die US-Bank Citigroup ihre Verkaufsempfehlung für den Konzern gestrichen hatte. Im Stoxx-50 legten Reckitt Benckiser um ein Prozent zu, nachdem Bloomberg berichtete, dass das Unternehmen über den Verkauf von Unternehmensteilen verhandelt.

Unter den kleineren Werten gab es stärkere Schwankungen. Die Aktie von Campari fiel nach dem Rücktritt des Unternehmenschefs um 5,4 Prozent. Auch Meyer Burger zeigte sich volatil: Nach anfänglichen Gewinnen rutschte der Kurs um 7,8 Prozent ab. Das angeschlagene Solarunternehmen plant eine Restrukturierung und einen Führungswechsel, um eine Trendwende zu erzielen.