13. März, 2025

Politik

Europa vor der Herausforderung: Selbstständige Ukraine-Hilfe ohne US-Unterstützung?

Europa vor der Herausforderung: Selbstständige Ukraine-Hilfe ohne US-Unterstützung?

In einer aktuellen Analyse des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) wird aufgezeigt, welche Anstrengungen Europa unternehmen müsste, um die drohende Lücke in der Ukraine-Hilfe zu schließen, sollte die Unterstützung aus den USA dauerhaft entfallen. Christoph Trebesch, Forschungsdirektor beim IfW, zeigt sich optimistisch und betont: "Europa könnte die US-Hilfen weitestgehend kompensieren, sofern die politischen Entscheider entschlossene Maßnahmen ergreifen." Besonders im Bereich der Militäraufklärung klafft eine Lücke, da Europas Möglichkeiten hier begrenzt sind. Das Kieler Institut unterstreicht die Notwendigkeit eines schnellen Aufbaus vergleichbarer Fähigkeiten auf dem Kontinent. Dafür müssten die europäischen Ausgaben für die Ukraine-Hilfe nahezu verdoppelt werden, von 44 auf 82 Milliarden Euro jährlich. Derzeit investieren europäische Länder durchschnittlich 0,1 Prozent ihres BIP für bilaterale Unterstützung der Ukraine. Diese Rate müsste laut IfW-Analyse auf 0,21 Prozent steigen. Konkret müssten sich die Zusagen der EU-Institutionen erhöhen, ebenso wie die von großen EU-Staaten wie Deutschland und Frankreich. Trebesch verweist darauf, dass Europa bei den militärischen Hilfen primär auf den Nachschub von Raketen-Artillerie, Haubitzen-Munition und weitreichenden Luftverteidigungssystemen fokussieren sollte. Um Lücken zu schließen, könnten europäische Länder diese auf dem internationalen Markt erwerben oder direkt in der Ukraine selbst bestellen, insbesondere wenn es um Drohnen geht.