18. Januar, 2025

Wirtschaft

Europa trotzt niedrigen Temperaturen: Sicherung der Gasversorgung gewährleistet

Europa trotzt niedrigen Temperaturen: Sicherung der Gasversorgung gewährleistet

Die jüngsten frostigen Temperaturen in Europa haben den Gasverbrauch in die Höhe getrieben, dennoch zeigt sich der europäische Gasinfrastrukturverband GIE gelassen. Ein Versorgungsengpass oder drastische Preiserhöhungen seien trotz überdurchschnittlicher Gasentnahmen aus den Speichern unwahrscheinlich, erklärte der in Brüssel ansässige Verband. Erfreulicherweise sind die Gasspeicher weiterhin auf einem komfortablen Niveau gefüllt. Würden die Speicherstände sinken, könnten schwankendere Preise die Folge sein, was die Abhängigkeit von Importen verstärken würde. Derzeit erweist sich die Kombination von Importen und Speicherentnahmen als Vorteil für die Verbraucher. Der deutsche Markt profitiert dabei von seiner erheblichen Speicherkapazität, die dazu beiträgt, die Preise zu stabilisieren und die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Auch in anderen europäischen Ländern wie Italien, Polen und Österreich sind die Speicher gut gefüllt. Die kalten Wintertage sowie der zu Jahresbeginn gestoppte Transit von russischem Gas durch die Ukraine zehren an den Speichervorräten. Doch der GIE versichert, dass selbst eine verlängerte Kälteperiode keine ernsthafte Bedrohung darstelle. Einzig eine geringere Speicherbefüllung als geplant könnte im März die Aufmerksamkeit darauf lenken, die Reserven im Sommer angemessen wiederaufzufüllen. Früher galt Gas im Sommer als günstige Alternative, jedoch kehrt sich dieser Trend mittlerweile um. Höhere Sommerpreise machen deutlich, dass eine vorausschauende Planung erforderlich ist, um auch im folgenden Winter auf ausreichend gefüllte Speicher zurückgreifen zu können, gibt der Verband zu bedenken. Die Ukraine beendete planmäßig den Transit von russischem Gas zu Jahresbeginn, da ein entsprechender Vertrag auslief. Dies sorgt für Unruhe in der Slowakei, die stark auf russische Gaslieferungen angewiesen ist. Nichtsdestotrotz erwartet der GIE keine Probleme hinsichtlich der Versorgungssicherheit des Landes, da die Infrastruktur und die Datenlage keine negativen Auswirkungen vermuten lassen.