30. November, 2024

Grün

Europa setzt auf Unabhängigkeit: Neuer Vorstoß zur Stärkung der Batteriewirtschaft

Europa setzt auf Unabhängigkeit: Neuer Vorstoß zur Stärkung der Batteriewirtschaft

In einem bemerkenswerten Schulterschluss haben Frankreich, Deutschland und Schweden die nächste Europäische Kommission aufgerufen, die Autonomie der EU-Batterieindustrie zu stärken. Ziel ist es, eine übermäßige Abhängigkeit von China in der Zeit der umweltfreundlichen Wende zu vermeiden.

Ein gemeinsam verfasstes Papier, das im Vorfeld eines Treffens der EU-Minister zur Wettbewerbsfähigkeit veröffentlicht wurde, weist auf die Herausforderungen hin, denen sich europäische Batterieunternehmen gegenübersehen. Diese umfassen insbesondere den Ausbau ihrer Aktivitäten in einem global ungleichen Marktumfeld.

Zu den vorgeschlagenen Maßnahmen gehören die Entbürokratisierung, die Beschleunigung von Genehmigungsverfahren, ein verbesserter Zugang zu Finanzierungen und Märkten für aufstrebende Unternehmen sowie erhöhte EU-Investitionen in den Batteriemarkt. Die schwedische Industrieministerin Ebba Busch betonte vor der Sitzung in Brüssel, dass eine florierende europäische Batteriebranche essenziell für den Erfolg der grünen Transition sei.

Ein Beispiel für die derzeitige Situation ist das schwedische Unternehmen Northvolt, das kürzlich in den USA Insolvenz anmeldete. Trotz seiner führenden Rolle im europäischen Bereich der E-Fahrzeug-Batterien hat die schwedische Regierung entschieden, keine finanziellen Rettungsmaßnahmen zu ergreifen. Busch sieht in eindeutigen Signalen aus Brüssel eine Möglichkeit für Northvolt, neues Kapital zu beschaffen.

Die Vorherrschaft Chinas im Bereich der Batteriezellenproduktion, die laut der Internationalen Energieagentur (IEA) bei 85 % liegt, bereitet Europa Sorgen. Busch warnte davor, dass die grüne Wende andernfalls in eine chinesische Wende in Europa übergehen könnte, wie es bereits im Solar- und Windenergiesektor zu beobachten sei. Die künftige Europäische Kommission, die ab dem 1. Dezember im Amt sein wird, plant, in ihren ersten 100 Tagen eine Strategie zu präsentieren, die wirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit mit Klimazielen in Einklang bringt.

Berhard Kluttig, Staatssekretär aus Deutschland, hob die Notwendigkeit hervor, die EU-Rohstofflieferquellen über China hinaus zu diversifizieren. Hierbei verwies er auf Optionen wie Australien, Kanada und die heimische Lithiumprojekte, die verstärkt in den Fokus rücken könnten.