Die Europäische Union hat mit Bedauern, jedoch fest entschlossen auf die jüngst auferlegten US-Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte reagiert. In ihrer Ansprache machte die EU-Kommission deutlich, dass ab April erneut EU-Ausgleichszölle auf diverse amerikanische Produkte wie Bourbon-Whiskey, Jeans und Motorräder erhoben werden. Weitere Schritte sind in Abstimmung mit den Mitgliedstaaten für Mitte April vorgesehen und sollen unter anderem auch Amerikanische Agrarprodukte betreffen. Die neuen Maßnahmen wären eine Antwort auf die US-Zölle, die EU-Exporte im Wert von rund 26 Milliarden Euro betreffen und Prognosen zufolge US-Importeure bis zu sechs Milliarden Euro an zusätzlichen Abgaben kosten könnten. Die EU plant, ähnlich hochpreisige amerikanische Exporte mit Gegenzöllen im selben Gesamtwert zu belasten. Zunächst sind Produkte im Wert von acht Milliarden Euro betroffen, im zweiten Schritt weitere 18 Milliarden Euro. Ihren Unmut über die amerikanische Entscheidung äußerte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen offen und warnte, dass diese Zölle sowohl transatlantische Lieferketten stören als auch die wirtschaftliche Unsicherheit auf beiden Seiten des Atlantiks erhöhen könnten. Jedoch hob sie auch ihre Bereitschaft hervor, den Dialog mit den USA fortzusetzen, um eine diplomatische Lösung zu finden. Die Geschichte ähnelt einem Déjà-vu aus der Amtszeit Donald Trumps. Damals reagierte die EU bereits mit Vergeltungszöllen, nachdem Trump ähnliche Schritte unternommen hatte. Die jetzigen Schritte verdeutlichen, wie zerbrechlich die Handelsbeziehungen zwischen den USA und der EU geworden sind und wie wichtig konsensorientierte Verhandlungen sind, um das wirtschaftliche Gleichgewicht zu wahren. Bis Ende März sollen Konsultationen mit Interessengruppen stattfinden, bevor die Mitgliedstaaten über die Umsetzbarkeit der Vorschläge entscheiden. Der 13. April steht als Datum für das Inkrafttreten der neuen EU-Zusatzmaßnahmen im Raum.
Wirtschaft
Europa kontert: Neues Zollkapitel im transatlantischen Handelsdrama
