Europa hebt sich in seiner Klimapolitik deutlich ab und verstärkt zugleich seinen nachhaltigen Kurs in der Wirtschaft und Bildung. Die agile Anpassung an die Erfordernisse der Nachhaltigkeit zeigt sich sowohl in Unternehmensstrategien als auch im Lehrplan europäischer Business Schools, die verstärkt zukünftige Führungskräfte für ein harmonisches Zusammenspiel von Wirtschaftswachstum und Umweltverantwortung ausbilden.
Im Gegensatz dazu erlebt die USA eine Gegenbewegung gegen ESG-Investitionen, die selbst die Nachhaltigkeitsausbildung an amerikanischen Hochschulen beeinflusst. Europäische Schulen hingegen profitieren von einem politischen Klima, das die Förderung nachhaltiger Geschäftspraktiken unterstützt. Der Fall Anna Dibble unterstreicht diesen Trend: Die Amerikanerin entschied sich für ein Studium in Schweden aufgrund dessen Vorreiterschaft in der Nachhaltigkeit und integriert ESG-Prinzipien in ihre Arbeiten bei Alight.
In Finnland beweist die Aalto University School of Business mit ihrer innovativen Verknüpfung von Wirtschaft, Technologie und Kunst, dass eine multikausale Herangehensweise an globale Herausforderungen zukunftsweisend ist. So befähigt ein interdisziplinärer Ansatz Studierende, umfassend auf die Probleme der Kreislaufwirtschaft, etwa in der Modeindustrie, zu reagieren.
Gleichzeitig verlangt der europäische Arbeitsmarkt verstärkt Absolventen mit Expertise in den neuesten Nachhaltigkeitsansätzen. Branchenführer wie Marimekko suchen gezielt nach Talenten, die theoretisches Wissen mit praktischer Anwendbarkeit verbinden können. Trotz dieser Fortschritte mahnen Wissenschaftler wie Mette Morsing zur Vorsicht und zu einer Reform der Lehrpläne, um neues Wissen auch tatsächlich in die Praxis zu bringen.
Der transatlantische Unterschied wird in den USA besonders spürbar, wo die Ablehnung von ESG-Themen Schulen vorsichtig macht, um keine politische Gegenreaktion zu provozieren. Während dort der Fokus auf dem wirtschaftlichen Nutzen von ESG liegt, betrachtet Europa die Thematik umfassender und verankert sie tiefgreifender in das Managementcurriculum. Institutionen wie die IMD Business School in der Schweiz demonstrieren, dass Nachhaltigkeit in der Business-Ausbildung mehr als nur ein Anhängsel sein sollte.
Für internationale Studierende bietet Europa durch seinen fortschrittlichen politischen Rahmen und seine technische Innovationskultur klare Anreize. Der indische Student Snigdh Singh betont die wertvollen Einblicke in europäische Umweltpraktiken und das Bewusstsein für nachhaltige Regierungsführung, die Europa so attraktiv machen.