Im Kontext der Präsidentschaft von Donald Trump rät Rainer Dulger, seines Zeichens Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, zu einer gelassenen Haltung und einem gesunden Selbstbewusstsein im europäischen Umgang mit den USA. Er bestärkt die europäische Wirtschaft darin, auf gleicher Augenhöhe mit den USA zu agieren, und betont, dass Europa mit seinen etwa 450 Millionen Menschen einen bedeutenden Markt darstellt.
Dulger erläutert, dass der neue US-Präsident sicherlich versuchen wird, amerikanische Wirtschaftsinteressen zu schützen, weist jedoch darauf hin, dass Handelsrestriktionen auf beiden Seiten des Atlantiks niemandem wirklich helfen würden. Während Trump durchaus darauf abzielen könnte, in spezifischen Märkten Maßnahmen zu ergreifen, wird jedoch nicht erwartet, dass er sämtliche Märkte betrifft.
Weiterhin beschreibt Dulger Trump als einen "Dealmaker", der sowohl die Schwächen bisheriger europäischer Strategien als auch die Abhängigkeit Europas von externen Energielieferanten wie russischem Gas sichtbar macht. Dies solle jedoch nicht als reine Kritik gesehen werden, sondern vielmehr als Anlass zur Selbstreflexion und zur notwendigen Neuausrichtung europäischer Wirtschafts- und Sicherheitspolitik. Die USA verbleiben in dieser Hinsicht als zentraler sicherheitspolitischer Partner von entscheidender Bedeutung.
Deutschland wird aufgerufen, sowohl in innere als auch äußere Sicherheitsbelange verstärkt zu investieren. Nur wenn es gelingt, diesen Herausforderungen gerecht zu werden, kann die Bundesrepublik weiterhin eine zuverlässige Rolle innerhalb der Europäischen Union und der NATO einnehmen.