Die milliardenschwere KI-Initiative "Stargate" in den USA schlägt in der deutschen Digital- und KI-Branche als Weckruf hohe Wellen. Der Vorstandsvorsitzende des KI-Bundesverbands, Jörg Bienert, mahnte am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos eindringlich, dass Europa dringend aktiv werden müsse, um nicht den Anschluss an die KI-Technologien zu verlieren. Laut Bienert steht die globale Wirtschaft vor einer tiefgreifenden Transformation durch Künstliche Intelligenz. Deutschland läuft Gefahr, sich von den großen amerikanischen Tech-Konzernen abhängig zu machen, sollte es lediglich Konsument dieser Technologie bleiben.
Bienert, der einen umfassenden Handlungsplan für Europa fordert, sieht Chancen in einer strategischen Neuausrichtung und einem ambitionierten Innovationsanspruch auf dem Kontinent. Er fordert mehr Vision und Risikobereitschaft bei Investitionen. Neben Subventionen sei es essenziell, zukunftsweisende Technologien zu entwickeln, betont Bienert mit Nachdruck.
Unterstützung erhält er von Bernhard Rohleder, Hauptgeschäftsführer des Digital-Branchenverbands Bitkom, der auf massive Investitionspläne der USA hinweist. Während in Deutschland bereits Investitionen von fünf Milliarden Euro im Rahmen der KI-Strategie nicht vollständig umgesetzt wurden, planen US-Unternehmen, 500 Milliarden Dollar in die KI-Infrastruktur zu investieren. Rohleder warnt, dass ohne eine entschlossene europäische Antwort die US-Führungsrolle bei KI zementiert werde. Sein Appell: Künstliche Intelligenz müsse als Chance wahrgenommen und der Regulierungsrahmen flexibler gestaltet werden.
In den USA setzen prominente Unternehmen wie OpenAI mit Unterstützung von Präsident Donald Trump auf massive Investitionen in neue KI-Rechenzentren, die auch 100.000 neue Arbeitsplätze schaffen sollen. Trump hat zudem KI-spezifische Vorgaben seines Vorgängers Joe Biden aufgehoben, um die Entwicklung weiter voranzutreiben.