Der Euro trat zu Wochenbeginn erneut den Rückzug an und setzte seinen Abwärtstrend fort, dem er nach einer leichten Erholung am Freitag folgte. Am Nachmittag kostete die europäische Gemeinschaftswährung 1,0848 US-Dollar, nachdem sie am Morgen noch etwas höher notiert hatte. Der Referenzkurs der Europäischen Zentralbank (EZB) wurde auf 1,0853 Dollar festgelegt, während der Dollar für 0,9214 Euro zu haben war.
Indessen mehren sich in Deutschland die Anzeichen für einen sinkenden Preisdruck. Die Erzeugerpreise verzeichneten im September einen überraschend deutlichen Rückgang im Jahresvergleich, maßgeblich getrieben durch fallende Energiepreise. Diese Entwicklungen beeinflussen tendenziell auch die Verbraucherpreise, die entscheidend für die geldpolitischen Entscheidungen der EZB sind. Aufgrund der abgeschwächten Teuerung hat die Notenbank seit Juni dreimal die Leitzinsen gesenkt, was den Euro zusätzlich belastete.
Aussichten auf eine fortgesetzte Zinssenkung nehmen Gestalt an, insbesondere mit Blick auf die Erwartungen an die EZB, die für Dezember bereits eine erneute Leitzinssenkung einpreisen. Experten der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) deuten kürzlich vorgelegte Daten als Anzeichen dafür, dass das Inflationsziel von zwei Prozent möglicherweise schneller erreicht wird als in den offiziellen Projektionen angegeben.
In dieser Woche werden zudem bedeutende Frühindikatoren in der Eurozone veröffentlicht. Besonders im Fokus stehen die Einkaufsmanagerindizes sowie das Ifo-Geschäftsklima für Oktober in Deutschland. Auch Aussagen der EZB könnten die Währungsbewegungen beeinflussen. Der Euro-Referenzkurs gegenüber dem britischen Pfund wurde auf 0,83315, gegenüber dem japanischen Yen auf 162,79 und gegenüber dem Schweizer Franken auf 0,9380 festgelegt. Der Goldpreis zeigte ebenfalls Bewegung: Die Feinunze wurde in London mit 2.738 Dollar gehandelt, ein Anstieg von etwa 17 Dollar gegenüber Freitag.