30. November, 2024

Wirtschaft

Euro weiter im Aufwind trotz Inflationsdrucks

Euro weiter im Aufwind trotz Inflationsdrucks

Der Euro zeigt sich aktuell von seiner robusten Seite und setzt seinen Erholungskurs fort. Am Freitag wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,0575 US-Dollar gehandelt, womit sie sich weiter vom Zweijahrestief der Vorwoche bei 1,03 Dollar distanziert. Die Europäische Zentralbank (EZB) bestätigte dies, indem sie den Referenzkurs auf 1,0562 Dollar festlegte. Im Umkehrschluss kostet der Dollar 0,9467 Euro.

Im Zentrum der Aufmerksamkeit steht die erhöhte Inflation in der Eurozone, die im November mit 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat erneut zugelegt hat. Eine Steigerung war von Volkswirten erwartet worden, womit die Inflationsdaten keine größere Bewegung am Devisenmarkt verursachten. Experten führen den Anstieg vor allem auf Basiseffekte zurück.

Vor diesem Hintergrund spekulieren viele Ökonomen über künftige Zinsschritte der EZB. Während eine Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte bei der kommenden Sitzung Mitte Dezember als wahrscheinlich gilt, schließen einige Fachleute, angesichts des schwächelnden Konjunkturumfelds, auch einen Schritt von 0,50 Prozentpunkten nicht aus. Uneinigkeit herrscht über das genaue Timing der weiteren Zinssenkungen, obgleich einige EZB-Vertreter klarere Signale in dieser Woche ausgesendet haben.

Greg Fuzesi von JPMorgan sieht starke Argumente für eine größere Zinssenkung aus den USA und verweist auf schwächelnde Einkaufsmanagerindizes als Beleg. Vincent Stamer von der Commerzbank ergänzt, dass die EZB trotz der gestiegenen Inflation an ihrem Kurs festhalten dürfte, da die aktuelle Inflationsrate immer noch unter den Erwartungen liegt. Die EZB hatte im September für das vierte Quartal eine Inflationsrate von 2,6 Prozent prognostiziert und Stamer rechnet damit, dass die tatsächlichen Raten künftig ebenfalls unter diesen Prognosen liegen werden.