27. September, 2024

Märkte

Euro unter Druck, Yen legt zu: Inflationsdaten und politische Entscheidungen bewegen Devisenmärkte

Euro unter Druck, Yen legt zu: Inflationsdaten und politische Entscheidungen bewegen Devisenmärkte

Der Euro hat nach der Veröffentlichung von Inflationszahlen aus bedeutenden Eurozonen-Ländern Federn lassen müssen. Am Freitagvormittag notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,1139 US-Dollar, was einer Abschwächung von fast einem halben Cent im Vergleich zum Vorabend entspricht. Dabei hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs noch am Donnerstagnachmittag auf 1,1155 Dollar festgelegt.

In Frankreich und Spanien sind die Verbraucherpreise im September weniger stark gestiegen, als Experten prognostiziert hatten. In Frankreich erhöhten sich die Preise nach europäischen Standards lediglich um 1,5 Prozent, in Spanien um 1,7 Prozent. Hauptsächlich die gesunkenen Energiepreise trugen zur Dämpfung der Inflation bei.

Die EZB verfolgt das Ziel einer Inflationsrate von 2 Prozent im Euroraum. Angesichts der aktuellen Zahlen spekulieren Investoren nun auf eine mögliche Beschleunigung der Zinssenkungen durch die Zentralbank. Bereits im Oktober könnte der richtungsweisende Einlagenzins, den Banken für bei der EZB geparkte Gelder erhalten, nochmals um 0,25 Prozentpunkte gesenkt werden. Diese Erwartungen spiegeln sich auch in speziellen Terminkontrakten am Geldmarkt wider.

Gleichzeitig konnte der Yen anfängliche Verluste ausgleichen und gegenüber allen anderen wichtigen Währungen signifikant zulegen. Grund dafür ist die überraschende Wahl von Shigeru Ishiba zum neuen Vorsitzenden der japanischen Regierungspartei LDP, wodurch er zugleich zum neuen Regierungschef avancierte. Ishiba wird eine eher strikte Geldpolitik befürwortet, was das Vertrauen in die japanische Währung stärkte. Zuvor hatte die mögliche Ernennung der national-konservativen Ministerin Sanae Takaichi den Yen belastet, da sie für eine lockerere Geldpolitik plädiert.