Die Ankündigungen des designierten US-Präsidenten Donald Trump hinsichtlich möglicher Zollmaßnahmen haben für eine merkliche Schwächung des Euro gesorgt. Der Kurs der Gemeinschaftswährung fiel am Mittwochnachmittag auf 1,0295 US-Dollar, was einem Rückgang von mehr als einem halben Cent im Vergleich zum Morgen entspricht. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs gar auf 1,0286 Dollar, was die Unsicherheiten und Marktreaktionen unterstreicht.
Gemäß Berichten des Fernsehsenders CNN plant Trump einen nationalen wirtschaftlichen Notstand zu erklären, um Zölle leichter einführen zu können. Diese Nachrichten drücken auf den Dollar, doch die wirtschaftlichen Aussichten für die Eurozone waren ebenfalls trist. Der Economic Sentiment Indicator (ESI) der EU-Kommission zeigte eine Verschlechterung der Wirtschaftsstimmung im Dezember, die deutsche Wirtschaft fiel besonders negativ ins Auge.
Auch aus deutscher Sicht gab es wenig Anlass zur Freude: Im November gingen die Industrieaufträge deutlich zurück, wie Vincent Stamer, Volkswirt der Commerzbank, berichtet. Er sieht eine Stagnation der Wirtschaft voraus. Die schwächelnden Zahlen in der verarbeitenden Industrie lassen auf eine herausfordernde Zukunft blicken, zumindest für das Winterhalbjahr.
Die EZB veröffentlichte parallel Referenzkurse für den Euro zu anderen Währungen: Im Vergleich zum britischen Pfund lag der Kurs bei 0,83403, gegen den japanischen Yen bei 162,94 und gegenüber dem Schweizer Franken bei 0,9379. Ein Lichtblick war der Preis für Gold, der in London auf 2.664 Dollar stieg, 16 Dollar mehr als am Vortag.