Der Euro hat seinen tiefsten Stand seit zwei Jahren erreicht, während Anleger darauf wetten, dass die Europäische Zentralbank zur Stützung der konjunkturell angespannten Lage in der Eurozone zu drastischen Zinssenkungen greifen muss. Die Gemeinschaftswährung verlor mehr als ein Prozent und fiel auf 1,0335 US-Dollar, ein Stand, der zuletzt im November 2022 beobachtet wurde. Auslöser für diesen Rückgang waren Daten, die eine stärkere als erwartete Schrumpfung der Wirtschaftstätigkeit in den beiden größten Volkswirtschaften des Euroraums offenbarten. Gleichzeitig stiegen die marktbasierten Erwartungen auf eine Zinsreduktion um einen halben Prozentpunkt im kommenden Monat auf über 50 Prozent. Noch am Donnerstag lagen diese Erwartungen bei etwa 15 Prozent. Diese Entwicklungen zeigen, wie schnell sich die Einschätzungen in einem volatilen Marktumfeld verändern können und setzen die Zentralbank zusätzlich unter Druck, in Kürze zu handeln.