22. Oktober, 2024

Märkte

Euro unter Druck: Sinkender Preisdruck und Zinssenkungsfantasie beflügeln Spekulationen

Euro unter Druck: Sinkender Preisdruck und Zinssenkungsfantasie beflügeln Spekulationen

Der Euro setzte im US-Handel seine Talfahrt fort und knüpfte damit an den jüngsten Abwärtstrend an. Nachdem die europäische Gemeinschaftswährung am Freitag eine kleine Erholung zeigte, fiel ihr Kurs auf 1,0815 Dollar zurück. Noch am Morgen notierte sie im europäischen Handel etwas höher. Die Europäische Zentralbank (EZB) legte den Referenzkurs auf 1,0853 Dollar fest, nachdem er am Freitag bei 1,0847 Dollar gelegen hatte. Im Gegenzug kostete ein Dollar zuletzt 0,9214 Euro, leicht weniger als zuvor.

Indes zeigt sich in Deutschland ein Rückgang des allgemeinen Preisdrucks. Die Erzeugerpreise verzeichneten im September einen überraschend starken Rückgang im Jahresvergleich, maßgeblich beeinflusst durch sinkende Energiepreise. Diese Entwicklung könnte sich auf die Verbraucherpreise auswirken, die ein zentraler Bezugspunkt für die geldpolitische Strategie der EZB sind. Aufgrund der abgeschwächten Teuerung senkte die Notenbank seit Juni mehrfach die Leitzinsen, was den Euro zusätzlich belastete.

Die Experten der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) sehen in der ausgeprägten Zinssenkungsfantasie eine wesentliche Entwicklung. Diese speist sich aus Meldungen über ein möglicherweise schnelleres Erreichen des Inflationsziels von zwei Prozent, als bislang angenommen. Dies könnte die Spekulationen auf eine weitere Leitzinssenkung im Dezember befeuern.

Im weiteren Wochenverlauf richtet sich der Fokus auf wichtige Wirtschaftsdaten aus der Eurozone. Hierzu gehören die Einkaufsmanagerindizes sowie das Ifo-Geschäftsklima für Oktober in Deutschland. Zudem stehen neue Äußerungen aus der EZB an, die das Potenzial haben, die Währungsmärkte zu bewegen.