12. Dezember, 2024

Wirtschaft

Euro unter Druck nach Zinssenkung der EZB

Euro unter Druck nach Zinssenkung der EZB

Der Euro hat im Anschluss an die jüngste Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) spürbar nachgegeben. Zuletzt notierte die europäische Gemeinschaftswährung bei 1,0470 US-Dollar, nachdem sie am Morgen noch über der Marke von 1,05 Dollar gehandelt wurde. Die EZB setzte den offiziellen Referenzkurs auf 1,0491 Dollar fest, verglichen mit 1,0507 Dollar am Vortag. Dementsprechend kostete ein Dollar nun 0,9531 Euro.

Die Entscheidung der EZB, den Einlagensatz um 0,25 Prozentpunkte auf 3,0 Prozent zu senken, erfolgte angesichts wachsender konjunktureller Bedenken im Euroraum. Ökonomen halten weitere Senkungen für möglich, während gleichzeitig prognostizierte Wachstums- und Inflationsraten nach unten korrigiert wurden. Die wirtschaftliche Unsicherheit bleibt hoch, insbesondere im Hinblick auf die zukünftige US-Zollpolitik und deren potenzielle Auswirkungen auf die Eurozone.

Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank, betonte, dass die EZB angesichts der aktuellen Lage vorsichtig vorgehen müsse. Er merkte an, dass eine deutlichere Zinssenkung möglicherweise fälschlicherweise als Zugeständnis an bestimmte finanzpolitische Interessengruppen wie die französische Regierung hätte wahrgenommen werden können.

Parallel dazu geriet der Schweizer Franken unter Druck, nachdem die Schweizerische Nationalbank (SNB) ihren Leitzins überraschend stark um 0,50 Prozentpunkte gesenkt hatte. Diese Entscheidung, getroffen unter der Leitung des neuen SNB-Präsidenten Martin Schlegel, wurde von Katja Müller von der Landesbank Baden-Württemberg als signalgebend bezeichnet. Aufgrund der geringen Inflation und der moderaten Wirtschaftsaussichten sieht sie Raum für weitere Zinssenkungen.

Gegenüber dem Schweizer Franken legte der Euro vorübergehend zu und erreichte 0,9344 Franken, bevor er einen Teil der Gewinne wieder abgab. Zu anderen wichtigen Währungen setzte die EZB die Referenzkurse für den Euro auf 0,82428 britische Pfund, 159,60 japanische Yen und 0,9319 Schweizer Franken fest. Der Goldpreis hingegen fiel um 41 Dollar auf 2.677 Dollar pro Feinunze.