21. Januar, 2025

Märkte

Euro unter Druck – Eine Verschnaufpause nach starkem Wochenauftakt

Euro unter Druck – Eine Verschnaufpause nach starkem Wochenauftakt

Nach einem beeindruckenden Höhenflug zum Wochenbeginn hat der Euro am Dienstag eine kleine Verschnaufpause eingelegt und notierte bei 1,0367 US-Dollar. Trotz dieses Rückgangs hält sich die Gemeinschaftswährung weiterhin robust im Vergleich zum Montagmorgen, als sie noch unter der Marke von 1,03 Dollar gehandelt wurde.

Angetrieben wurde der Zuwachs durch Spekulationen über eine mögliche Verzögerung der von der neuen US-Regierung unter Donald Trump angedachten hohen Importzölle. Diese Aussicht hatte die Inflationsängste der Anleger deutlich beruhigt. Im Rahmen seiner ersten Amtshandlungen hatte Präsident Trump keine Hinweise auf mögliche Importzölle gegeben, was die Erwartungen vieler Dollar-Anhänger enttäuschte. Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank kommentierte, dass Trumps Versprechen aus dem Wahlkampf zunehmend als Inszenierungen wahrgenommen werden.

Die bisherigen Entwicklungen zeigen, wie stark Handels- und Inflationssorgen den Euro-Dollarkurs in den letzten Monaten beeinflusst haben. Der Amtsantritt Trumps hatte den Dollar gestärkt, was sich nach seinem Wahlsieg nochmals beschleunigte. Vor der Wahl war der Euro noch über 1,09 Dollar wert, ein deutlicher Unterschied zu den aktuellen Notierungen.

Zusätzlich zur Zolldebatte richten Anleger am Dienstag ihren Blick auf die deutschen Konjunkturdaten, insbesondere auf die ZEW-Konjunkturerwartungen. Die Analysten der Landesbank Helaba wiesen darauf hin, dass die Erwartungen aus der Sentix-Komponente zuletzt nachgelassen hatten. Dies könnte darauf hindeuten, dass das im Dezember beobachtete Stimmungsbarometer des ZEW übermäßig optimistisch war. Ein Rückgang im Januar liegt im Bereich des Möglichen und könnte die Märkte enttäuschen.