Der Euro musste am Freitag im US-Handel Einbußen hinnehmen und fiel unter die psychologisch wichtige Marke von 1,05 US-Dollar. Zuvor hatte die Gemeinschaftswährung im europäischen Handel zum ersten Mal seit Mitte Dezember diese Hürde überwunden und pendelte sich zuletzt bei einem Kurs von 1,0493 Dollar ein. Die Europäische Zentralbank legte den Referenzkurs auf 1,0472 Dollar fest, während der Dollar somit 0,9549 Euro kostete.
Unterstützung erhielt der Euro durch besser als erwartete Wirtschaftsdaten aus der Eurozone. Der von S&P Global veröffentlichte Einkaufsmanagerindex stieg im Januar erheblich und zeigte damit ein leichtes wirtschaftliches Wachstum an. Diese Entwicklung wurde von Volkswirt Vincent Stamer von der Commerzbank als 'Hoffnungszeichen für eine baldige Kehrtwende zum Besseren in der europäischen Wirtschaft' gewertet, auch wenn er nur mit einer moderaten Aufwärtsentwicklung rechnet. Er geht davon aus, dass die positiven Effekte der niedrigeren Leitzinsen erst in der zweiten Jahreshälfte ihren vollen Einfluss entfalten werden.
Auf der anderen Seite belasteten unerfreuliche Daten zum US-Verbrauchervertrauen den Dollar. Der Index der Universität von Michigan deutete auf eine stärkere Eintrübung des Konsumklimas im Januar hin, als zunächst geschätzt. Dies war auf zunehmende Ängste der Verbraucher um den Arbeitsplatz und auf steigende Inflationserwartungen zurückzuführen.