Der Euro verzeichnete am Mittwoch einen Anstieg über die Marke von 1,07 US-Dollar, ein Höchststand, der zuletzt im November erreicht wurde. Diese Bewegung am Devisenmarkt wird durch neue Finanzpakete in Deutschland begünstigt, die auf eine Belebung des Wirtschaftswachstums abzielen. Während der europäischen Morgengeschäfte kletterte die Gemeinschaftswährung auf bis zu 1,0722 US-Dollar, nachdem sie noch zu Geschäftsbeginn bei etwa 1,06 Dollar gehandelt wurde. Die Europäische Zentralbank hatte den Euro am Dienstag auf 1,0557 Dollar festgesetzt, was einen Anstieg gegenüber dem Vortag bedeutet.
Der entscheidende Schub kam durch einen Durchbruch in den Sondierungsgesprächen zwischen Union und SPD, die sich auf umfangreiche Finanzpakete für Infrastruktur und Verteidigung geeinigt haben. Diese bedeutenden Investitionen wurden von den Märkten positiv aufgenommen, da sie das Potenzial haben, die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit Deutschlands erheblich zu stärken. "Die erwarteten steigenden Steuereinnahmen könnten die anfänglichen Kosten der Schuldenaufnahme sogar übertreffen," erklärt Antje Praefcke, Devisenexpertin der Commerzbank.
Unterdessen wird der US-Dollar durch die aktuelle Wirtschaftspolitik von Präsident Donald Trump belastet. Seine unberechenbaren Entscheidungen in Wirtschafts- und Sicherheitsfragen stiften Unsicherheit und schwächen den Dollar. Praefcke spekuliert, dass dies Teil einer Strategie der amerikanischen Regierung sein könnte, um den Dollar gezielt zu schwächen.