Der Euro zeigt sich unbeeindruckt von den politischen Turbulenzen in Frankreich und setzt seinen Aufwärtstrend fort. Am Donnerstagmorgen stieg der Kurs der Gemeinschaftswährung auf 1,0546 US-Dollar, nachdem er bereits am Vorabend knapp über der Marke von 1,05 Dollar notierte.
In Frankreich, der zweitgrößten Volkswirtschaft der Eurozone, führte ein erfolgreiches Misstrauensvotum zum Rücktritt von Premierminister Michel Barnier. Präsident Emmanuel Macron plant, zügig einen neuen Regierungschef zu berufen, doch die Finanzmärkte reagierten kaum überrascht auf die Entwicklungen. Die Renditen französischer Staatsanleihen hatten in den Tagen zuvor zwar angezogen, blieben zuletzt jedoch stabil.
Positiv beeinflusst wurde der Euro durch Konjunkturdaten aus Deutschland. Der Auftragseingang in der Industrie fiel im Oktober zwar, doch weniger stark als befürchtet. Zudem wurden die Zahlen für September deutlich nach oben korrigiert. Analysten der Dekabank sehen die Wahrscheinlichkeit einer ausgeprägten Zinssenkung durch die Europäische Zentralbank inzwischen als gering. Eine Aufwärtskorrektur des Einkaufsmanagerindex in der Eurozone unterstützte diese Einschätzung und reduzierte die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung um 0,50 Prozentpunkte auf unter zehn Prozent.