18. September, 2024

Märkte

Euro setzt Aufwärtstrend fort – Spekulationen um Zinsschritte dominieren Märkte

Euro setzt Aufwärtstrend fort – Spekulationen um Zinsschritte dominieren Märkte

Die europäische Gemeinschaftswährung Euro konnte am Freitag ihre Kursgewinne weiter ausbauen und wurde am Vormittag zu 1,1081 US-Dollar gehandelt. Nach einem deutlichen Anstieg am Vortag hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs am Donnerstagnachmittag auf 1,1016 Dollar festgesetzt.

Die EZB beschloss am Donnerstag wie erwartet eine Senkung ihrer Zinssätze. Der Einlagenzins, der für die Finanzmärkte von entscheidender Bedeutung ist, wurde um 0,25 Prozentpunkte reduziert – ein Schritt, den die meisten Ökonomen erwartet hatten. EZB-Präsidentin Christine Lagarde ließ jedoch offen, wie es bei der nächsten Sitzung im Oktober weitergehen wird, und stellte klar, dass die Entscheidungen "Sitzung für Sitzung" auf Basis der aktuellen Datenlage getroffen würden.

An den Finanzmärkten wird diese Haltung der EZB dahingehend interpretiert, dass eine weitere Zinssenkung im Oktober als weniger wahrscheinlich gilt. Die Mehrzahl der Experten geht von einem weiteren Zinsschritt erst im Dezember aus.

Zu den internationalen Entwicklungen äußerte sich Ulrich Leuchtmann, Experte der Commerzbank, und wies auf die zunehmende Wahrscheinlichkeit einer bedeutenden Zinssenkung durch die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hin. "Der Grund für die Schwäche des US-Dollars ist offensichtlich: Selbst den letzten Skeptikern wird klar, dass ein Zinsschritt der Fed um 0,50 Prozentpunkte am Mittwoch eine ernsthafte Möglichkeit ist", erklärte Leuchtmann. Die Fed wird an diesem Mittwoch ihre Zinsentscheidung bekannt geben.

Vormittags stehen in der Eurozone noch die Zahlen zur Industrieproduktion im Juli an. In den USA wird nachmittags das Konsumklima der Universität von Michigan für September veröffentlicht; dabei dürften die Inflationserwartungen der Verbraucher besondere Beachtung finden.